Nein, das 'L' kennzeichnet nicht die luxuriöse Ausstattung des bestehenden 500ers. Es kennzeichnet eher den Versuch, die für Fiat magische Zahl '500' für eine ganze Modellreihe zu nutzen. So steckt im 'L' also viel mehr, genauer gesagt ein ganz neues Auto. Knüpft der normaler Fiat 500 noch an den Erfolg des Mini in Bezug auf Wiedergeburt vergangener Erfolge an, so entfernt sich der 500L davon doch deutlich. Er ist eher der dritte Multipla in der Geschichte von Fiat. Der erste war erfolgreich, der zweite nicht, also müsste es beim dritten wieder aufwärts gehen. Der Wagen hat durchaus das Potential, sich im familienfreundlichen Umfeld zu etablieren. Groß genug ist er, auch innen. Weich genug auch, mit relativ kleinen Sitzen. Aber wenn es den oder die Größten in der Familie nicht stört. Immerhin gibt es wieder einmal eine Sitzreihe, die komplett nach vorn geklappt werden kann. Auch auf das Äußere wurde viel Wert gelegt. Nein, so besonders gestylt wie der Mini ist er nicht, was nicht unbedingt schadet. Der untere Flankenschutz ist flott integriert. Dort, wo er fehlt, ist ohnehin kein Blech mehr vorhanden sondern Kunststoff. Man wundert sich vermutlich auch bei diesem Auto, was übrig bleibt, wenn das Frontend demontiert wird. Das Außendesign ist die sehr geschickte Umsetzung des Kleinen auf einen Großen, wobei man kaum realisiert, das von dem noch viel kleineren Urmodell eigentlich nicht mehr viel übrig bleibt. Dazu eine Prise Twingo-Knuffigkeit und fertigt ist wieder einmal ein Modell, dem man seine Größe eigentlich nicht ansieht. Bleibt also allein das Fahrvergnügen ein wenig auf der Strecke, denn hier und im Verbrauch schlägt die Entscheidung für ein großes Auto erbarmungslos zu. Da nützt dann auch der ebene Ladeboden nichts. Aber ob solche Argumente beim Familienrat eine Chance haben? 11/13