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1984 Ferrari Testarossa


Alles an ihm ist funktional, besonders die seitlichen Kiemen, die Luft zur Kühlung nach hinten leiten. Dadurch ist vorn ein Gepäckraum möglich, der nicht durch die Kühlkanäle eingeschränkt wird. Freilich ist der sanfte Anstieg der flachen Haube hinderlich, was allerdings dem Anpressdruck zugute kommt. Der Testarossa ist schließlich ein Auto ohne Heckspoiler, in seiner Geschwindigkeitsklasse äußerst selten. Heute meint man die Dinger schon ab 120 km/h ausfahren zu müssen.

Unglaublich leise, der Motor im Leerlauf, keine Klappen zur Formung eines speziellen Sounds. Der kommt schon noch, wenn man ihm die Sporen gibt. Leonardo Fioravanti formte einen Supersportwagen ohne Schnörkel. So fährt er wohl auch, fünf Liter verteilt auf zwölf Zylinder, in den frühen Modellen noch ungebändigt ohne Kat, schieben 1500 kg an. Wenn Sie bedenken, ein Opel Cascada wiegt 1700. Was für ein Unterschied, auch wenn wir dem Opel die 70 kg zur damaligen Leergewichtsnorm und seine Zusatzpfunde fürs fehlende Dach abziehen.

Dafür ist es im Ferrari allerdings eng und heiß. Sicher, es gibt eine Klimaanlage, aber heiß wird es (oder einem) trotzdem. Und große Menschen haben richtig Probleme. Dabei ist ohnehin nur für zwei Personen Platz. Der V- 12 reicht eben weit nach vorn. Lassen Sie sich nicht hinreißen. Für so ein Auto, auch wenn es heute gebraucht als Schnäppchen daherkommt, braucht man für mehrjährige Unterhaltung und angemessener Kilometerleistung im Prinzip noch einmal die gleiche Summe. Oder Sie scheuen sich, damit zu fahren, dann leidet es noch mehr.

Supersportwagen bedürfen offensichtlich keiner Beschreibung. Ferrari vertraut beim Prospekt allein auf die Wirkung des Bildes. Auf schwarzem, glänzendem Grund wird ein roter Renner abgebildet, dazu am Anfang noch ein Erinnerungsfoto an den 250 GT Testa Rossa (Zwölfzylinder) von 1958. Der jetzt erheblich größere Wagen mit dem fast gleichen Namen ist aus allen möglichen Blickwinkeln (außer von unten) zu sehen. Hinzu kommt das bei jedem edlen Gefährt gegen Aufpreis erhältliche Gepäckset, maßgeschneidert für den vorhandenen Kofferraum.

Den Motor sieht man von der Seite mit seinen roten Ventildeckeln und von oben mit der Kupplungsglocke und der Kraftübertragung auf das darunter liegende Getriebe mit Achsantrieb. Einer der beiden Zylinderköpfe lässt sich auf seine vier Ventile pro Zylinder blicken und die beiden Nockenwellen erahnen. Die Hinterachse mit den zwei Dämpfern pro Seite ist als Foto und als Bildschirmabdruck aus einem CAD-Konstruktionsprogramm zu sehen. Desgleichen die CAD-Oberfläche der Karosserie in dreidimensionaler Darstellung. Computer helfen mit, so ein Auto zu verkaufen.

Was bleibt, ist eine ganze Seite für je eine wunderschöne Leistungs- und Drehmomentkurve, die offensichtlich auf die Messung ebenfalls mit Computerhilfe hinweisen soll. Sie ist keineswegs so glatt, wie wir es aus Prospekten gewohnt sind. Was natürlich nicht fehlen darf und auch leichter zu übersetzen ist, sind die Motor- und übrigen Fahrzeugdaten. Zur italienischen, englischen und deutschen Sprache ist jetzt die französische hinzugekommen. Offensichtlich konnte auch der Export dorthin angekurbelt werden. 11/12









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