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Robert Bosch (3)



1901 beginnen die Arbeiten an der Hochspannungszündung. Mit ihr wird Gottlob Honold berühmt werden. Er ist ein Jahr später so weit, dass die erste Zündung in einen Daimler namens Mercedes eingebaut wird. Jetzt ragen in den Brennraum nur noch Zündkerzen. Alles übrige wird außerhalb erledigt. Das Patent auf diese Zündanlage wird zwar, wie alle wichtigen Patente, angefochten, aber Bosch wird trotzdem weltberühmt werden, auch in den USA, wo sich das Auto alsbald wesentlich stärker verbreiten wird als in Europa.

20 Jahre später sieht die Welt nach dem Ersten Weltkrieg schon wieder anders aus. Die amerikanischen Wagen brauchen längst wegen diverser elektrischer Geräte (Starter, Scheibenwischer, Licht) eine Batterie und verfügen auch über eine Batterie-Spulenzündung. Bosch widmet sich längst der Lichtmaschine oder besser gesagt, einem deutlich verbesserten Regler.

Allerdings dauert es mehr als 14 Jahre, bis die Bosch-Erfindungen so richtig Weltruhm erlangen. Transporteur ist im wahrsten Sinn des Wortes die Daimler-Motoren-Gesellschaft, deren Autos auch durch die Bosch- Zündung immer schneller werden und deren Ruf bis nach Amerika tragen, wo schon relativ kurz nach der Jahrhundertwende ein richtig großer Automarkt entsteht. Der alte Daimler hat noch kurz vor seinem Lebensende dem Austausch seiner Glührohrzündung gegen die von Bosch zugestimmt.

Der Erste Weltkrieg beendet zunächst die Bosch-Erfolgsserie. Danach sind Deutschland und seine Produkte nicht nur in großen Teilen der Welt verhasst, sondern hat z.B. die amerikanische Automobilindustrie die deutsche weit hinter sich gelassen. Auch die nicht patentierte Magnetzündung einschließlich der sehr erfolgreich verkauften Zündkerzen ist kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Außerdem hat sich die Elektrik im Auto längst ausgebreitet und die Batteriezündung ihren Siegeszug angetreten.

Heute hat man bisweilen Schwierigkeiten, den Tätigkeitsbereich einer Bosch-Vertretung zu erkennen, denn zu den unzähligen Elektrik-Artikeln gibt auch eine lange Tradition bei hydraulischen Diesel- Einspritzanlagen. Hier zeigt sich, dass der Konzern als feinmechanische Werkstatt gegründet wurde. Deshalb werden die schlechten Zeiten in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg z.B. durch einen neu entwickelten Spannungsregler für den Gleichstrom-Generator überwunden, an den sich auch wegen der komplizierten Mechanik kaum jemand traut.

Die Arbeiten an der Einspritzpumpe beginnen erst Ende 1922 und dauern vier Jahre. Schon Rudolf Diesel hatte die Möglichkeiten einer hydraulischen Einspritzung für den Dieselmotor vorausgeahnt, musste aber angesichts der nötigen technologischen Voraussetzungen passen. Stellen Sie sich vor, dass ein Dieselmotor z.B. in einem Pkw heute bei normaler, nicht zu schneller Fahrt über die Autobahn nur einen großen Tropfen Dieselkraftstoff pro Arbeitstakt und Zylinder einspritzt. Wer solche kleinen Mengen regeln will, muss mit verdammt geringen Toleranzen (ca. 1/1000 mm) arbeiten.

Rudolf Diesel hat zwar den Motor erfunden, aber das aufwendige Verfahren, den Kraftstoff mit Hilfe von Luft einzublasen, ist bis 1927 fast nur für große Diesel (z.B. Schiffe und Lokomotiven) sinnvoll nutzbar. Die neue A-Pumpe von Bosch öffnet den Lkw-Markt und deutlich später auch den für Pkw. Diesmal ist auch der Nachbau erschwert, weil die Kunst in der Fertigung liegt. Es ist z.B. die Flüssigkeitsreibung (Läppen), die Boschs fast einmalige Stellung auf Jahrzehnte zementiert.

Robert Bosch als Unternehmer, der zwar nicht selbst entwickelt, aber die richtigen Mitarbeiter hat, die an den vom Chef gesteckten Zielen offenbar ziemlich eisern festhalten, haben wir jetzt genügend gewürdigt. Verkürzt wird unsere Darstellung garantiert, was den übrigen Menschen Bosch betrifft. So hat er z.B. viel Kritik aus den Reihen seiner Unternehmer-Kollegen erfahren, weil er seine Arbeiter grundsätzlich anders behandelt. Zitat: "Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne zahle." 02/10








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