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Borgward Isabella



Erster deutscher Wagen mit hydraulischer Kupplungsbetätigung.

Ihr Vorgänger war als Hansa 1949 die erste Neukonstruktion mit Pontonkarosserie in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Ihr größerer Bruder führte die Luftfederung in die obere Mittelklasse ein. Sie selbst wurde 1954 präsentiert und 1957 durch eine fast eigenständige Version als Coupe (Bild) ergänzt. Hoch gelobt wurden neben dem neuzeitlichen Design auch die Fahrleistungen des 55 kW (75 PS) leistenden, relativ kurzhubigen 1500-cm³-Motors und das Fahrwerk mit Eingelenk-Pendelachse. Ende der gesamten Borgward-Produktion: 1962.

Obwohl es eine Menge anderer Borgward-Produkte in noch größeren Stückzahlen gibt, dürfte die Isabella wohl das bekannteste sein. Noch heute wirkt die harmonische Form und wenn man erst ihre Entstehungszeit so etwa im Jahr 1953 bedenkt, wird der automobile Fortschritt durch dieses Auto so richtig deutlich.

Der kleine BMW der Fünfziger Jahre ...

Man sagt, der Chef Carl Borgward habe im stillen Kämmerlein ausgehend von der rustikaleren Form der Hansa-Limousine diese deutlich filigranere erarbeitet. Der Name für das Auto soll aus einer flapsigen Bemerkung des Chefs entstanden sein, als ihn Testfahrer nach einem Tarnnamen für den Prototyp fragten.

Ob Zufall oder nicht, der Name 'Isabella' passt für die als 'schön' empfundene Form des Wagens und in die Zeit, in der sich fortgeschrittene Autonationen bemühen, auch Frauen als Fahrerinnen und damit natürlich als Käuferinnen zu gewinnen. Das davon abgeleitete Coupe schafft es sogar bis ins New Yorker Museum of Modern Art.

Besonders hier wird eine gewisse Leichtigkeit in der Formgebung deutlich, die den in Deutschland besonders zur damaligen Zeit entstehenden Produkten fehlt. Eher italienisch muten die hinteren Kotflügel des Coupes an, vielleicht auch der Einfluss des Karmann Ghia von 1955. Folgerichtig soll der Nachfolger der Isabella auch vom Italiener Frua gestylt werden, aber dazu kommt es nicht mehr.

So ganz revolutionär ist die Technik dieses Borgwards nicht. Der Standardmotor holt 44 kW (60 PS) aus 1,5 Liter Hubraum, hat allerdings schon einen Zylinderkopf aus Leichtmetall. Auf jeden Fall kein schlechter Wert und gut für 135 km/h. Später gibt es das TS-Modell mit 55 kW (75 PS) und ca. 150 km/h. Verglichen mit den Konkurrenten auf jeden Fall ein herausstellenswertes Merkmal.

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass anstelle der üblichen Starrachse hinten eine Pendelachse mit etwas mehr Aufwand eingebaut ist, stellt der Preis von 7200 DM schon eine kleine Sensation dar. Allerdings wird damit auch wenig Geld verdient, ein Grund für die liquide Knappheit der Carl-Borgward-Unternehmen.

Typisch für Firmen mit nur einem Kopf: Sie sind schneller mit Neuheiten auf dem Markt. Typisch für große Konzerne: Sie brauchen länger, überrollen aber bisweilen die kleineren. So können Ford und Opel mit diesem Preis-Leistungsverhältnis nicht mithalten, entwickeln dann aber alternative Formen wie den Rekord P1 oder noch später den berühmten 17 m. Hätte die Firma 1963 noch gelebt, sie hätte es gegen einen Rekord A nicht leicht gehabt.

Auch ist die Lady am Anfang nicht frei von Mängeln. Man sagt ihrer Karosserie mangelnde Stabilität und schlechte Lackierung nach, bemängelt die Schaltung. Manche Leute stören sich an der Ergonomie beim Fahrer, aber noch immer zaubert allein das Wort "Isabella" einen Glanz auf die Mienen älterer Auto-Begeisterter. Im Gegensatz zu anderen Borgward-Produkten hat man hier offensichtlich den Übergang von dem Reiz des Neuen zur Solidität des Bewährten geschafft. 10/11



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