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F7 F9





1958 Glas Isar



Es sollte das große Goggomobil werden und an die Erfolge des kleinen anknüpfen, doch es kommt anders. Dieser Wagen steht in mancherlei Hinsicht zwischen den Welten. Richtig amerikanisch kann er nicht sein, dafür ist er mit nur zwei Metern Radstand zu klein. Trotzdem versucht man es, mit um die Ecken gezogener Windschutzscheibe, aufwendiger Zweifarbenlackierung und Breitbandtacho mit integrierten Drucktasten.

Modern will er sein und von seinem Äusseren her, verglichen mit seinen Zeitgenossen, kann er gut mithalten. Unter dem Blech sieht das anders aus. Die ursprüngliche Planung geht von einem zukunftsweisenden Fronttriebler aus, aber man kriegt das Fahrwerk nicht hin. Wegen zu großer Kopflastigkeit wird noch nach der Vorstellung auf Heckantrieb umgestellt. Weil man am vollsynchronisierten Getriebe festhält, kehrt sich das Schaltschema um.

Es gibt nicht viele Fahrzeuge mit Frontmotor und Heckantrieb in dieser Klasse. Und mit einem an BMW-Motorräder angelehnten, luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor schon gar nicht. Etwas rau der Motor. Immerhin funktioniert die Innenraumheizung recht gut. Anfangs hat der Motor zwei Bing-Vergaser, die, wenn man sie richtig einstellt, gute Leistung bei vertretbarem Verbrauch produzieren. Nicht so im Glas-Werkstattnetz. Also nur noch ein Solex-Vergaser für beide Zylinderreihen.

Die Entwicklungsphase läuft wohl nicht so, wie Hans Glas es sich vorgestellt hat. Zu hektisch kommen gravierende Änderungen. Und die Händler warten. Immerhin ist das Auto schon vorgestellt und hat viel Kaufinteresse erzeugt. So werden die ersten Käufer zu Testfahrern. Nicht nur der laute, durstige und am Anfang zu Kälteschäden neigende Motor wird moniert, vor allem der Wassereinbruch durch die zu der Zeit ungewöhnliche Windschutzscheibe.

Man wird alles nach und nach in den Griff kriegen, aber dann hat die Akzeptanz des Wagens schon sehr gelitten. Außerdem steht er auch von seinem Typ her zwischen den Welten, knapp auf dem Weg zu einem richtigen Auto mit etwas mehr Platz und Hubraum. Am Ende wird der Motor sogar noch zum Symbol für Werterhalt, lange haltbar, im Motorsport erfolgreich und mit Garantie für unbegrenzter Jahreskilometerzahl ausgestattet. Doch es nützt alles nichts, die Verkaufszahlen brechen ein. Der etwas größere Konkurrent aus dem eigenen Haus steht schon in den Startlöchern.







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