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F7 F9





1954 Glas Goggomobil T



Er sieht aus wie ein richtiges Auto. Aber Vorsicht, bei einem Radstand von 1,8 m sind keine Wunder möglich. Der Fußraum vorne reicht im Prinzip bis zur Vorderkante des Wagens, wenn da nicht noch das Reserverad wäre. Das muss man übrigens zum Fahrgastraum hin herausnehmen. Eine vordere Haube gibt es aus Stabilitätsgründen nicht.

Für die Vorderachse ist demnach nicht viel Platz, wodurch sie im Prinzip auf je einen unteren Querlenker beschränkt bleibt. Das ist vermutlich das erste Vorkommen einer Pendelachse an der nicht angetriebenen Seite. Es beschert dem Wagen insgesamt den typischen positiven Sturz beim Anheben.

Präsentiert wird das Goggomobil auf einer Zweiradmesse, weil er mit dem kleinsten Motor in Deutschland für die alte Führerscheinklasse 4 fahrbar ist. Diese war an maximal 250 cm³ Hubraum gebunden und wird dem 250er-Motor sogar noch ein Wiederaufleben (1970-74) nach dem Tode ermöglichen. Die Frage des nötigen Führerscheins erklärt wohl am besten den Erfolg dieser frühen Glas-Autos.

Man glaubt es kaum, aber abgesehen von dem luftgekühlten Heckmotor gibt es noch zwei Gemeinsamkeiten mit dem VW-Käfer. Denn auch hier ist der Boden mit der Karosserie verschraubt und sind die Kotflügel mit Kederband an den Seitenteilen befestigt, für die Zeit also nicht unüblich.

Interessant ist auch die Modellpflege im Laufe der 15-jährigen Produktion. Da ist die Umstellung von einem auf zwei Scheibenwischer, deren Verbindung nachträglich von außen angebracht wird (Bild 3). Viel häufiger kommt auch bei anderen Herstellern die Veränderung an den Türen vor, hier von Schiebe- auf Kurbelfenster und - viel wichtiger für die Sicherheit - vom hinteren zum vorderen Anschlag.

Kfz-technisch ist das vierte Bild eigentlich das interessanteste. Hier ist im Prinzip die gesamte Antriebseinheit samt Achsantrieb abgebildet. Links, also im Heck des Wagens der Zweizylinder-Zweitakter mit großen, den Raum füllenden Ausgleichsgewichten an der Kurbelwelle. Hinten an der Kurbelwelle ist die Kombination aus Starter und Generator (Dynastarter) mit dem Lüfter und auch die Verzahnung zur Ölbadkupplung zum Motorradgetriebe eingebaut. Nach rechts geht es weiter zum Achsantrieb, der das Drehmoment über einfache Kreuzgelenke an die Hinterräder abgibt. Weitere Gelenke radseitig gibt es nicht, wodurch die Räder beim Einfedern mit Sturzänderungen reagieren.










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