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1980 Austin Metro




Das Auto auf dem Bild oben ist ein besonderes. Es wurde angeblich anlässlich der königlich gesponsorten Einführung durch Prinz Charles diesem von British Leyland überlassen. Der wiederum schenkte es weiter an seine damalige Braut Diana Frances Spencer. Es war das nicht nur von den Paparazzi meistbeachtete Auto in London.

Im krassen Gegensatz zu dieser, zumindest zu der Zeit noch erfreulichen, Geschichte steht die Entwicklung der vom Staat zusammengefassten Kfz-Herstellung unter dem Namen British Leyland. Sie häuft Verluste und versucht, sich aus der Umklammerung des Untergangs durch einen Befreiungsschlag zu lösen.

Es wird vergebens sein, wie wir heute wissen, aber damals glaubt man fest an einen Wiederaufstieg. Sonst hätte man wohl kaum 275 Mio. Pfund an Steuergeldern für die Entwicklung eines neuen Kleinwagens ausgegeben. Nicht nur dies ist für Britanniens Autowirtschaft ungewöhnlich, auch die sehr moderne Fertigung. Sie soll dann auch der siechenden Qualität die entscheidende Wende geben.

Der Metro ist nicht nur Nachfolger des Mini, er erbt auch von ihm. Das ist gut und schlecht zugleich. Sehr positiv wirkt sich die legendäre Raumökonomie des Alten auf den Neuen aus. Es ist unglaublich, was für ein relativ großer Innen- und Gepäckraum bei so engen Verhältnissen im Motorraum möglich war. Dazu noch ein im Verhältnis 1 zu 2 Drittel klappbarer Rücksitz. Leider hat man aber auch die etwas unglückliche Positionierung von Fahrersitz und Lenkrad beibehalten.

Während man bei alten Minis die Gummifederung heutzutage auf Schraubenfedern umrüstet, wählen die Leyland-Ingenieure das sogenannte Hydragas zu ihrem Favoriten. So entsteht bei der Betrachtung des Fahrzeugs heute ein Zwiespalt: Einerseits der zwar überarbeitete, aber etwas veraltete Motor samt dem nervig geräuschvollen Getriebe, andererseits das für die damalige Zeit gewiss in die Zukunft weisende Federungssystem.

Besonders schlimm ist es, wenn sich zu den nicht wenigen Defekten an einem Metro einer am Federungssystem gesellt. Da es einen Verbund zwischen vorn und hinten herstellt, ist einem seltsam auf die Seite gekippt erscheinender Metro der Spott auf dem Weg zur Werkstatt gewiss. Und wenn es dann wenigstens überragende Federungseigenschaften produzieren würde.

Gut wiederum das Angebot eines besonderen Sparantriebs, der oben nicht aufgeführt ist. Es ist der Basismotor mit einer hohen Verdichtung von 10,3 und viel längeren Übersétzung. Sein Bestwert bei 90 km/h unterschreitet sogar die 5-Liter-Grenze. Dazu passt auch der gute cW-Wert zusammen mit der geringen Fahrzeug-Querschnittsfläche.

Konstruktive Licht- und Schattenseiten bei der Ausführung werden den Wagen zurückwerfen. Unverständlich, dass er noch mehr rostet als seine Kollegen in jenen Jahren. Das dies an vielen von außen sichtbaren, aber immerhin austauschbaren Teilen geschieht, macht den Imageschaden nicht kleiner. Die Offensive von Leyland wird scheitern, die Eroberung des eigenen Landes durch ausländische Autos zu stoppen. 05/14








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