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 Schmierung - Vorwort



So wie die Entwicklung von Kraftstoffen eng mit des Verbrennungsmotors verknüpft ist, so ist dies auch die Entwicklung von Schmierstoffen. Natürlich wird diese von der Öffentlichkeit nur in sehr geringem Maße wahrgenommen, höchstens einmal bei einer Serie von Pannen, an denen Schmierstoffe ihren Anteil haben sollen.

Andererseits ist das für die Hersteller auch nicht schlecht, denn die Grundaussage, dass der regelmäßige Ölwechsel eine der wichtigsten Elemente bei Wartungsarbeiten darstellt, haben sie erfolgreich in den meisten Köpfen von Autofahrern/innen verankert. Und dass man bei Motoröl sehr auf eine gute Qualität achten und damit auch höhere Preise in Kauf nehmen soll, weil Motorreparaturen noch viel teurer sind.


Dass sich damit gut verdienen lässt, hat sich bis heute gezeigt, weil Werbung für Schmierstoff-Produkte beinahe an jedem Formel1-Wagen (Bild ganz oben) prangt, aber auch an ganz 'normalen' Rennwagen (Bilder oben/unten). Und die war und ist nun wirklich nicht billig. Man konnte hieran ablesen, dass ein nicht kleiner Teil des Kaufpreises in die Werbung fließt. Auch heute kann man an den enormen Preisunterschieden für Motoröl gleicher Qualitätsmerkmale mögliche Verdienstspannen erkennen.


Beim Motoröl verhalten wir uns also sowie die Durchschnittsamerikaner beim Auto, von denen manche noch nicht einmal wissen, wie viele Zylinder sie unter der Haube haben. Und dass bei modernen Automotoren bei normaler Fahrweise zwischen zwei Ölwechseln nicht unbedingt nachgefüllt werden muss, tut ein Übriges, den Schmierstoff in den Hintergrund treten zu lassen.


Werbung auf dem Deckel des Öleinfüllstutzens

Womit wir bei den Fortschritten in der Motorentechnik wären. Die sind wesentlich leichter erkennbar als die bei den Schmierstoffen. Das beginnt beim Verhältnis von Hubraum und Leistung. Noch bevor die E-Komponenten bei besagter Formel 1 einzogen, war der enorme Zuwachs an Literleistung erkennbar, 200 kW pro Liter Hubraum bei den Saugmotoren. Neuerdings schafft das in PS gerechnet fast die Edelschmiede AMG für Serienmotoren, allerdings nur mit Aufladung.

Dem Motoröl ist das vermutlich egal. Seine Belastung steigt und steigt. Und wenn es die nicht aushalten würde, wären Kosten für den/die Autofahrer/in und der Imageverlust des Herstellers enorm. D.h. Downsizing z.B. ist vor allem ein Problem der Haltbarkeit, nicht zuletzt auch der Schmierstoffe.

Gleichzeitig soll der Aufwand für Wartung reduziert werden. Vor gut 50 Jahren waren bis zu 11 Ölwechsel z.T. mit aufwendigen Spülungen bis 15.000 Kilometer normal. Heute reicht die Werksfüllung eines VW-Golf bis 30.000 Kilometer, auch beim Diesel. Beim Lkw gibt es Intervalle von bis zu 100.000 Kilometer, denn dort bedeutet Zeit für Wartung zusätzlich den Ausfall von Einnahmen bei nahezu gleich bleibenden Kosten.

Nimmt man den kompletten Bestand an Kraftfahrzeugen aus dem Jahr 1935, sechs Jahre nach der weltweiten Wirtschaftskrise, dann ist heutzutage (2015) allein die Produktion eines Jahres schon zweieinhalb Mal so hoch. Toyota, einer der großen Drei der Welt-Hitliste, stellt allein schon etwa 10 Millionen Fahrzeuge pro Jahr her. 1955 brachten es alle japanischen Firmen zusammen nur auf 20.000, 1959 Toyota allein immerhin schon 100.000.

Bekanntlich ist es Bertha Benz, die eine Apotheke in Wiesloch zur ersten Tankstelle der Welt macht. Kein Wunder, sie benutzt eines der ersten Autos überhaupt und schafft die Strecke von Mannheim nach Karlsruhe nicht mit einer Tankfüllung. Auch liegt Wiesloch eigentlich gar nicht auf der direkten Route, aber zu der Zeit gibt es noch keine Navigationsgeräte, noch nicht einmal richtige Autokarten.

Also nimmt Bertha Benz mit ihren beiden Söhnen die Route, die sie kennt. Auch 'tankt' sie in Wiesloch kein Benzin sondern Ligroin, das bis dato als Fleckentferner benutzt wird. Allein deshalb ist eine Bestellung von knapp fünf Liter schon eine Herausforderung. 'Benzin' gibt es erst später. Und trotzdem geht diese Namensgebung nicht auf Karl Benz zurück.

Nein, Schmierstoffe benötigte das erste Automobil an der ersten 'Tankstelle' der Welt noch nicht. Wäre auch schwierig geworden, da es sich ja um eine gewöhnliche Apotheke handelte. Es brauchte unterwegs einen Schmied und einen Sattler, hat aber letztlich die erste weite Reise geschafft. Auf die erste richtige Tankstelle und damit eine leichtere Versorgung mit Schmierstoffen muss die Welt noch lange warten.

Heute ist der Trend rückläufig. Durch die exakten spezifikationen der großen Hersteller und den geringen Ölverbrauch ist die Tankstelle beim Verkauf von Schmieröl in Rücklage geraten. Sie bietet deshalb eher Schoko-Riegel an. Meist gerät das Öl bei der Inspektion direkt in den Motor, ohne dass der Kunde es in die Hand bekommt, oder er erwirbt es im Internet bzw. in auf Autoteile spezialisierte Shops.







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