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Umwelt
Kfz-Technik/Schmierung/
Grundsätzlich unterscheidet man bei der Entsorgung Öl bekannter und unbekannter Herkunft. Das hört sich nach Kriminalistik an, hat aber einen ganz realen Hintergrund. Nehmen wir an, letzteres sei von
Kunden im einst originalen Behälter abgegeben worden. Dann weiß man natürlich nicht, ob das Öl sortenrein ist, oder ob da noch Zusatzstoffe enthalten sind.
Erlaubt wäre bei Motoröl auch solches für Getriebe, ja sogar Hydrauliköl stellt nach Aussage der Entsorger kein Problem dar. Was die aber gar nicht mögen, sind Einträge z.B. von Bremsflüssigkeit.
Würden jetzt die Betreiber von Werkstätten alles, auch das selbst bei Kunden ausgetauschte Öl ohne irgendwelche Zusätze in ein großes Fass, wäre das Erwachen beim Eintreffen des Entsorgers groß.
Der prüft nämlich in der Regel den Inhalt und wenn sie Bremsflüssigkeit enthält, steigen die Kosten für die gesamte Charge empfindlich. Da ist es natürlich besser, Öl bekannter und unbekannter Herkunft
zu unterscheiden. Aber es gibt noch einen anderen Aspekt, denn das unbekannte kann auch z.B. Benzin oder andere brennbare Stoffe enthalten. Reines Altöl dürfte in einem Tank in der Werkstatt
gehalten werden, die brennbare Mischung muss sicherer verwahrt werden.
Professionelle Entsorger argumentieren natürlich auch gegen einen Ölwechsel zu Hause in der eigenen Garage, weisen auf die Schwierigkeiten ohne Hebebühne bzw. Grube hin. Es soll sogar verboten
sein, Altöl zu transportieren, was aber bei 4 bis 5 Liter im fest verschlossenen Gebinde wohl kein Problem darstellt. Interessant sind die genannten Kosten von ca. 1,75 €/Liter für das als Sondermüll zu
entsorgende, mit Bremsflüssigkeit, Diesel oder Heizöl vermischte Öl.
Es ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass Werkstätten, behördlich überprüft, das richtige Instrumentarium haben. Die haben dann auch für alle Fälle einen Ölabscheider (Bild oben). Da wird alle
in der Werkstatt oder z.B. auch in einer Waschstrasse anfallende Flüssigkeit gesammelt und durch einen speziellen Behälter geleitet, in dem sich die Bestandteile, die spezifisch leichter als Wasser
sind, oben absetzen können.
Eine spezielle Messvorrichtung sorgt für eine Warnung, falls diese drohen, den ebenfalls unten angeordneten Abfluss für das solcherart gereinigte Wasser zu erreichen. Eine Entsorgungsfirma saugt dann
die unerwünschten Bestandteile nach oben ab. Die Möglichkeit, dass mit der Reinigung von Kraftfahrzeugen z.B. bei der Motorwäsche Öl in das Abwasser gelangt, ist der Grund dafür, dass man sie nicht
mehr zu Hause oder am Straßenrand waschen darf.
Google sagt, ein Tropfen Öl könne 600 bis 1000 Liter Trinkwasser verunreinigen. Hinzu kommt, dass man ausgelaufenes Öl schwer zu fassen kriegt. Die Feuerwehr versucht das mit Bindemitteln,
möglichst bevor es einen Gulli erreicht. Auch wegen der möglicherweise enormen Kosten wäre es für Besitzer/innen von Heizöltanks sinnvoll, nach einer Inspektion aller Sicherheitsmaßnahmen auch die
Hausratversicherung nach einer Versicherung für diesen zu durchforsten.
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