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Laien bleibt nur das Bremspedal . . .

Nun gut, es gibt ja noch die Lenkung und die Räder als wichtigste Voraussetzungen für Sicherheit, aber damit sind dann auch die allerwichtigsten Baugruppen erwähnt. Solche aus dem Antrieb zählen wir jedenfalls ausdrücklich nicht dazu. Es geht schließlich um die Frage, ab wann man sich als Normalfahrer/in unsicher fühlen sollte. Das ist das Kriterium, nicht mehr und nicht weniger.


. . . und die Sichtprüfung, um Erfahrungen zu machen.

Wir werden hier auch nicht für Sie entscheiden, was Sie dann tun sollen, denn auch das ist individuell verschieden. Neulich hat mir ein Kfz-Meister erzählt, er sei mit einem Facel-Oldtimer von Mittelfrankreich mit einer Bremse gefahren, deren Wirkung sich erst nach mehrmaligem Pumpen eingestellt habe. Er wollte dem Besitzer die teuren Abschleppkosten ersparen.

So weit werden Sie sicher nicht gehen, aber wie weit, das müssen Sie dann selbst entscheiden. Wir werden höchstens mal ein Zeichen von No-Go setzen, wenn dann schließlich der letzte Tropfen Bremsflüssigkeit droht, sich aus dem System zu verabschieden. Das ist aber dann noch jenseits der Erfahrung des oben erwähnten Kfz-Meisters.

Den Anfang macht wie immer der Druck auf das Pedal. Schon da kann man differenziert Fehlersuche betreiben. Der Weg bis zum Druckaufbau kann weiter als bisher sein. Er kann nach erneutem Druck kürzer sein. Nützt aber nichts, so kann es nicht weitergehen. Das Pedal kann sich, womöglich mit der Raddrehzahl auf- und abbewegen. Auch hier ist Handlungsbedarf, vermutlich wegen unrunder Trommeln oder verzogener Scheiben.

Der Tritt aufs Pedal kann zu wenig Wirkung entfalten. Dann ist, wenn wir einmal total heruntergekommene Bremsen ausschließen, mangelnde Bremskraftverstärkung Schuld. Das kann sich rasch verschlimmern bis hin zum verzweifelten Stemmen zwischen Bremspedal und Lenkrad. Und trotzdem kommt der Vordermann immer näher.

So, wie eine Bremse eventuell nicht zupackt, so lässt sie vielleicht auch nicht mehr los, übrigens mit fatalen Folgen für Verschleiß und Funktionsbreitschaft beim nächsten dringend nötigen Gebrauch. Also man hat das Gefühl, da bremst etwas, lässt den Wagen nicht so auslaufen wie gewohnt. Übrigens, ein Gefühl für das häufig zu bewegende Fahrzeug zu gewinnen, scheint nicht nur unter diesem Aspekt besonders wichtig.

Und dann die Wirkung der Bremse. Betätigt man bei einem Oldtimer die Trommelbremse zum ersten Mal und die Bremse zieht schief, dann könnte das normal sein, bei einem modernen Pkw oder SUV keineswegs. Das könnte ja bei höherer Geschwindigkeit noch schlimmer werden, also bitte erst gar nicht ausprobieren.

Es geht nicht anders, wir müssen die Handbremse hinzunehmen. Eigentlich egal, ob konventionel mit Hebel oder Taste. Sie muss ihre Wirkung entfalten. Schadet nichts, das einmal bei zufälligem Besuch einer etwas extremeren Steigung zu testen, natürlich ohne fließenden Verkehr zu behindern oder zu gefährden. Rollt der Wagen trotzdem, dann ist etwas im Busch.

Übrigens ist auch hier Schiefziehen nicht gestattet. Also eventuell auf einem Dreckplatz mal aus nicht zu hoher Geschwindigkeit ausprobieren, Anhalten nur mit der Handbremse. Dann sehen Sie auch, wie gut oder schlecht die zweite Auffanglinie nach eventuellen Totalausfall der Fußbremse wäre. Sie werden feststellen: Erschreckend.

Was querdynamisch geht, Sie werden es kaum glauben, das geht auch längsdynamisch. Immerhin hat ein Pkw zwei Achsen, von denen eine überbremsen kann. Sie gehen also alleine fahrend mit leerem Gepäckraum normal auf die Bremse und hinter Ihnen quietscht es. Das kann das hinter Ihnen fahrende bzw. jetzt stehende Fahrzeug sein, oder Ihre eigene Hinterachse.

So ein Phänomen ist auch bei Fahren mit (Wohnan-) Hänger möglich, genau wie das Schiefziehen. Da haben Sie das Gefühl der jetzt viel besseren Bremswirkung. Aber weit gefehlt, hier übernimmt eine Achse zu viel Verantwortung und das ist nicht gut für das Gesamtsystem. Je nach Fahrsituation kann daraus sogar schwer beherrschbares Schleudern werden.

Und wenn Sie ohnehin die Motorhaube wegen Nachfüllen der Scheibenwaschanlage öffnen müssen, kann doch ein Blick in Richtung Bremsflüssigkeitsbehälter nicht schaden, weniger noch als den Ölstand zu kontrollieren. Hat der vordere oder hintere Teil einen deutlich niedrigeren Stand als der jeweils andere, dann ist der Handlungsbedarf nicht mehr zweifelhaft.

Und wo etwas fehlt, da muss etwas abhanden gekommen sein. Vielleicht hat es Spuren auf dem Garagenboden hinterlassen oder dort, wo das Auto meistens abgestellt wird. Sollten Sie solche finden, hat es wenig Sinn, deren Herkunft durch Reiben zwischen zwei Fingern ermitteln zu wollen. Selbst Fachleute haben Schwierigkeiten, so die durchaus vorhanden Unterschiede zwischen Öl und Bremsflüssigkeit zu ermitteln.

Ja, sind die Tropfstellen in der Nähe der Räder, dann deutet das schon auf die Bremse hin, aber Bremsleitungen finden sich fast überall unter dem Wagenboden und außerdem ist der heutzutage oft voll verkleidet. Deshalb muss sich ein Verlust im Ausgleichsbehälter auch nicht zwangsläufig unter dem Wagenboden wiederfinden. Das Zeug wartet in der Verkleidung und verteilt sich während der Fahrt.

So, das waren jetzt die gröbsten Erkennungsmerkmale von Defekten für Normalfahrer/innen. Zum Glück kommen mögliche Fehler, vernünftige Wartung vorausgesetzt, recht selten vor. Dabei sind diese Systeme durch die Unfallforschung gut untersucht, aber in der Regel bleibt als Ursache für Unfälle menschliches Versagen und kein Defekt der Bremsanlage übrig.

Aber wie wir vielleicht zeigen konnten, ist ihr als komplexes System doch deutlich schwieriger auf die Schliche zu kommen als beispielsweise einem Defekt an der Lenkung oder den Reifen.







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