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  ESP 4



An dieser Stelle sollte noch einmal eine deutliche Zuordnung erfolgen. Solange eine hydraulische Bremse wie beispielsweise bei ABS, nicht über eine elektronische Steuerung aktiv betätigt wird, ist das nichts, was mit ESP zu tun hat. Dabei ist es egal, ob das System eine elektrische Hydraulikpumpe hat. Entscheidend ist, wofür die eingesetzt wird, bei ABS z.B. nur zum Rückfördern und nicht zur Bremsbetätigung.

Gebremst ohne Zutun des/der Fahrers/in wird also erst seit ESP. Offensichtlich hat das die Fantasie der Techniker beflügelt, denn es sind daraufhin mehrere Systeme entstanden, die weiteren Möglichkeiten des aktiven Bremsens ausnutzend. Eigentlich haben sich diese schon vom Thema ESP losgelöst, z.B. im Zusammenhang mit Autonomem Fahren. Sie sind trotzdem hier platziert.

Offensichtlich freuen sich die Fahrschüler/innen schon gar nicht mehr, weil sie es nicht anders gewohnt sind. Sie fahren am Berg an und die Bremse sorgt automatisch dafür, dass die Fuhre nicht rückwärts rollt. Wer den Vorgang genauer beobachtet, hat bisweilen das Gefühl von leichten Unstimmigkeiten. Da knarrt die Bremse noch ein wenig und sorgt für ein leichtes Rucken, weil sie im Zweifelsfall wohl eher auf Halten denn auf Freigeben programmiert ist.

Wenn man, wie ich noch als Jugendlicher, natürlich ohne einen Führerschein überhaupt, gefragt wird, ob man den Lastzug mal eben wegsetzen kann, mit dem man gekommen und für den der Fahrer im Moment unauffindbar ist, dann kann man so eine Frage wohl schlecht mit 'Nein' beantworten.

Obgleich ich mich damit gehörig in die Nesseln setzte. Ein rückwärts rollender Lkw mit Anhänger ist kein Kinderspiel und das tut der, wenn man zum Anfahren die Handbremse löst. Und das war beim Mercedes 1624 auch noch diese dämliche Pumpbremse (Wer die noch kennt?) mit mindestens drei Mal Ziehen, bevor sie das Fahrzeug endlich hält.


Was tun? Auf keinen Fall die nochmalige Betätigung der Handbremse in Erwägung ziehen, eher das Abwürgen des Motors. Lange Rede, kurzer Sinn, mit einem guten Stück Rückwärtsrollen, von dessen Möglichkeit ich mich vorher vergewissert hatte, brachte ich die Fuhre weg. Dann war der Fahrer plötzlich doch zur Stelle, entsetzt, aber er hat mich nicht beim großen Boss verpetzt.

Das nur mal eben besagten Fahrschülern/innen ins Stammbuch geschrieben. Technisch noch erwähnenswert zu diesem Komplex sind andere Radsensoren, denn die bisherigen für ABS reagieren erst ab einer bestimmten Radgeschwindigkeit. Hier sind es z.B. Hallgeber mit Versorgungsspannung, deren Sensitivität sich durch entsprechende Blendenaufteilung auch noch steigern lässt.

Zur Klarheit: Gemeint sind hier völlig normale Fahrzeuge mit Handbremshebel und Seilzügen zu den in der Regel hinteren Bremsen. Außer der ABS/ESP-Einheit brauchen keinerlei elektrische Aktuatoren vorhanden zu sein. Der Druck bleibt in den meisten Systemen lange erhalten. Das erleichtert sogar den Radwechsel von Hand etwas. Allerdings sollte man sich grundsätzlich beim Gebrauch dieser Funktion vergewissern.

Verwandt mit diesem System ist der sogenannte Hill-Holder, der beim Bergabfahren vorzugsweise mit SUVs oder Geländewagen die Geschwindigkeit auf z.B. 10 km/h begrenzt. Die Bezeichnung für solche Systeme muss man sich fast bei jedem Hersteller neu erarbeiten. Das gilt auch für die im normalen Fahrbetrieb besonders sicherheitsrelevanten Systeme, wie z.B. dem Bremsassistenten.

Der kann viel, wie viel, das hängt meist vom Fabrikat ab. Ganz auf ihn verlassen sollte man sich nicht. Was kann er? Wenn es sehr gut läuft, warnt er zunächst vor einer Kollision und schafft es auch noch, bei no Response das Fahrzeug rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Er wird als Notbremsassistent angeboten, sein Wirkungskreis kann, so zumindest die Botschaft, auf das Stadtgebiet beschränkt sein. Wie gesagt, auf keinen Fall darauf verlassen.

Viel sicherer, weil schon viele Jahre im Geschäft, ist ein anderer. Dessen Steuerung bemerkt ein zu zögerlich getretenes Bremspedal und gleicht das durch zusätzliche Betätigung aus. Clevere Hersteller mixen aus den Fähigkeiten von ESP und seinen Sensoren ein System, dass sie außer dessen Entwicklung so gut wie nichts kostet. Es verhindert Weiterrollen nach einem Unfall bestimmter Stärke.

Und über das inzwischen überall gezeigte Rückwärtseinparken mit Trailer wird leicht eine andere Gefahr beim Gespannfahren vergessen, nämlich das z.B. bei Seitenwind und drückendem Hänger eine Schlingerbewegung in Gang gesetzt werden kann, die auch schon einer kundigen Hand bedarf, diese wieder in den Griff zu kriegen.

Da ist zunächst das Erkennen einer solchen Notsituation nötig. Dann wird, natürlich mit spezifischen Änderungen so gebremst, wie das auch bei einer normalen ESP-Rettungsaktion gemacht würde. Inzwischen gibt es ein System mit ähnlicher Wirkung sogar schon nur für den Anhänger.


kfz-tech.de/YHB9







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