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Vliesherstellung



Sie haben es in der Hand, z.B. wenn Sie ihr Auto polieren. Es hält die Wärme, hilft bei Wunden. Es verstärkt Gardinen- und Anzugstoffe, dient der Dekoration, hilft beim Putzen. Im Auto findet man es in den Sitzen und im Luft- bzw. Pollenfilter. Die Rede ist von Vliesstoff.

Er entsteht aus einzelnen Lagen, die übereinander gelegt werden und dann durch Tausende feinster Nadeln mit Widerhaken in steter, rasend schneller, maschineller Auf- und Abbewegung miteinander verbunden werden. Filz, auch Begriff für nicht immer ehrenvolle menschliche Zusammenarbeit, ist quasi der Vorläufer.

Filz war wohl mehr organischen Ursprungs, Vlies gibt es auch und vielfach synthetisch. Natürlich bestimmt die Ursprungsfaser auch stark die Eigenschaften des Fertigprodukts. Immerhin kann man gegen Ende des Fertigungsprozesses noch dünn Materialien aufbringen. Wichtig ist ein gleichmäßiger Aufbau. Stellen Sie sich vor, der Luftfilter würde an einigen Stellen weniger gut gefilterte Luft durchlassen.

Wie verteilt man Fasern gleichmäßig? Man kann sie z.B. in Wasser schwimmen lassen und dann durch geeignete Maschinen so herausschöpfen, dass eine fortlaufende textile Fläche immer gleicher Breite entsteht. Während bei der Papierherstellung eine molekulare Verbindung entsteht, bleiben Vliesstoffe seltsam ungefügt. Bei manchen Herstellungsverfahren ist dieser Stoff so lose, daß er noch im Fertigungsprozess verfestigt werden muss.

Wird die einzelne Faser nicht durch Zerkleinern von Material, sondern aus schmelzbaren Kunststoffen gewonnen, kann man diese mit Hilfe einer Extruderpresse durch sehr feine Düsen pressen. Dabei sind höchst unterschiedliche Längen möglich. Im Grunde ist fast jedes leichte und lose Material zur Vliesherstellung denkbar. Die feine Verteilung ist auch durch eine Luftströmung möglich.

Durch Vlies hat sich auch die Technik herkömmlicher Bleibatterien geändert. Es ist dort auch wegen seiner Unangreifbarkeit in der Lage, die flüssigen Säurebestandteile aufzunehmen und trotzdem entsprechende Reaktionen zu ermöglichen. Das Ergebnis sind auslaufsichere Batterien, die z.B. in Geländewagen auch in großen Schräglagen betrieben werden können. Noch wichtiger wird Vlies wohl in der zukunftigen Batterie- und Brennstoffzellentechnik werden. 06/12


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