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Geschichte des Stahls 1



Ursprünglich wird Eisenerz zusammen mit Holzkohle unter sehr hohen Temperaturen zu Eisenwerkstoff, wenn man die Schlacke entfernt, allerdings von minderer Qualität. Eisenerzeugnisse sind Anfang des 18. Jahrhunderts selten. Mehrere Kriege bis hin zum Zweiten Weltkrieg 1939-45 werden die Erzeugung von Eisen und später Stahl kräftig ankurbeln. Natürlich gibt es noch keine Stahlwerke. Und Steinkohle wird auch noch nicht wirklich gefördert. Wir sind, zumindest in Kontinentaleuropa noch in der vorindustriellen Zeit.

Kein Fachpersonal ist vorhanden. Starke Jungs werden gebraucht, Bauernsöhne zum Beispiel. Aber die stehen natürlich nicht kontinuierlich auch während der Erntezeit zur Verfügung. Es gibt schon Schmieden, aber alles hat eher noch handwerklichen Charakter. Und heiß ist es, bis weit über 1000°C. Heutzutage kann man die Arbeit im Stahlwerk z.B. in Indien beobachten. Ohne Schutzanzug transportieren halbnackte Arbeiter rotglühend-flüssigen Stahl.

Wie kommt nun die ganze Sache in Gang? Man muss sich Holz sichern, ganze Wälder. Man braucht Wasser. Manchmal hat der eine das Holz und der andere das Wasser. Es braucht einige Zeit, ehe das alles zueinander findet. Im Ruhrgebiet sieht es zu der Zeit noch lange nicht nach rauchenden Schloten aus. Ländlich ist die Gegend geprägt, nur ca. 150.000 Menschen leben hier. Ländereien sind z.B. auch im Besitz eines Nonnenklosters, das sich jetzt mit der Eisenerzeugung beschäftigen muss.

Es dauert bis ins nächste Jahrhundert, ehe sich bestimmte Familienclans herausgebildet haben. Stinnes, Thyssen, Krupp und Haniels in Deutschland, die Schneider und de Wendel in Frankreich. Am Ende wird nur ein Konzern Thyssen-Krupp übrig bleiben, der sich nicht mehr mit der Stahlherstellung befasst und in Frankreich wird die unter dem Label Usinor verstaatlicht und als Teil von Arcelor z.B. Europas größter Lieferant für die Autoindustrie wird.

So wie das Ruhrgebiet werden bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts sich auch andere Regionen wandeln, z.B. Lothringen in Frankreich. Noch um 1850 ist man in Deutschland weit entfernt von den fortschrittlichen Techniken in England. Erst langsam wächst die Erkenntnis, dass man statt Holz besser Steinkohle mit einem höheren Heizwert verwendet. Man kann jetzt die Symbiose zwischen Stahlherstellung und Bergbau vorausahnen. Übrigens ist die Abhängigkeit beiderseits, denn auch unter Tage wird viel Stahl gebraucht.

Wohnen und arbeiten die Menschen vor der industriellen Revolution in der Mitte Europas eher verteilt, werden sie jetzt rund um die neuen Werke zusammengefasst. Ganze Städte entstehen so, Oberhausen z.B. In 100 Jahren verzehnfacht sich die Einwohnerzahl im Ruhrgebiet. Es entsteht eine patriarchalische Gesellschaft mit einer scheinbar umsorgten, in der Realität auch kontrollierten Arbeiterfamilie. Diese selbst empfindet das nicht so, sieht sich als Teil des Werkes und am Aufbau eines wichtigen neuen Elements in der Gesellschaft beteiligt. 05/12








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