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Sandstrahlen



Die Rostbildung z.B. bei Eisen (Ferrum) wird nicht nur durch lufthaltige Feuchtigkeit, sondern auch durch CO2 und natürlich durch säurehaltige Stoffe gefördert. All dies enthält genug Sauerstoff, um Fe in Fe2O3 umzuwandeln, was eine eher unbeständige Struktur hat. Viel besser verläuft der Prozess z.B. bei Aluminium, wo das Oxid eine feste Schutzschicht bildet.

Vermutlich ist der lockere und poröse Aufbau von Rost der Grund dafür, dass immer wieder neue Schichten rosten und z.B. ein Rostumwandler wenig Chancen hat das Fe2O3 in Fe3 O4 umzuwandeln. In der Regel versuchen Rostumwandler also, eine feste Schicht zu bilden, aber dazu müsste man die Menge exakt auf die Roststelle und deren Größe abstimmen, was schwierig ist.

Der beste Schutz vor Rost ist also immer noch, ihn gar nicht erst entstehen zu lassen und das bedeutet, Eisenwerkstoff von der Luft fernzuhalten. Nicht umsonst importieren wir eine Menge Oldtimer aus Gegenden wie Kalifornien, haben lange Zeit südländische Autofirmen weniger Rostschutz betrieben als nordländische.

Zusätzlich kann man wegen der elektrochemischen Reaktionen auch noch ein sogenanntes Opfermetall in die Nähe des Eisens bringen, das in der Spannungsreihe unedler ist. So ist dann Feuerverzinken eine sehr gute Wahl. Es bekommt vor allem unseren neueren Autos. Vielleicht achten deshalb die selbsternannten Gebrauchtwagen-Checker so viel weniger auf Durchrostungen als früher.

Aber es hilft nichts. Sitzt der Gilb erst einmal im Blech, dann muss er vor einer entsprechenden Behandlung raus. Selbst beim Verkauf von Hammerith wird betont, der lose Rost müsse vorher entfernt werden. Und wie kriegt man Rost tiefgreifend weg, wenn man auf Hammerith nicht vertrauen will? Die Flex geht zu stark zur Sache und erwärmt auch zu sehr. Die Drahtbürste ist zu schwach und mit beiden Verfahren kommt man nicht richtig in Ecken und unter bestimmte Kanten.

Nicht nur Oldtimer-Profis schwören auf Sandstrahlen. Allerdings ist Vorsicht und eigentlich vorherige Begutachtung durch einen Profi geboten, sonst ist nachher entweder von dem Blech kaum noch etwas übrig, oder es hat eine wunderbare Beulenstruktur, die es zwar stabilisiert, aber kaum weggespachtelt werden kann.

Sandstrahlen funktioniert keineswegs nur mit Sand. Bei stark verrosteten Bodenblechen gibt es Korrund, mit dem auch die Schleifscheibe arbeitet. Neben Kunststoff und Glasperlen ist bei sehr schwachem Blechgerüst Schnee oder Trockeneis als Strahlmittel möglich, weil es sehr schonend arbeitet. In jedem Fall ist Druckluft das Treibmittel und der Mensch muss sich ausreichend schützen.

Für eine einmalige Oldtimer-Restaurierung lohnt sich die Anschaffung eines Sandstrahlgeräts meist nicht, zumal man ja möglichst auch größere Bereiche bearbeiten will. Es gibt aber zahlreiche Betriebe, die einem gegen Gebühr Zugang zu solch einer Ausrüstung verschaffen. Besonders sparend ist hier, dass man es selbst macht und nicht in Lohnarbeit vergibt.

Man kann in Oldtimerkreisen nachfragen, was denn der beste Schutz eines entrosteten Blechs sei und erhält mancherlei Tipps. Für die Außenhaut z.B. das Bodenblech eines Fahrzeugs wird Fertan (ohne jeden Werbezweck) häufig empfohlen. Ansonsten wird kein Unterbodenschutz aufgetragen, sondern regelmäßig inspiziert. Bei Hohlräumen hat sich Wachs sehr bewährt, am besten heiß. Fraglich bleibt allerdings, ob es auch stärker angegriffene Flächen gut schützt. 03/12



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