|
Gießen 1
Man zählt das Gießen zum Ur- und nicht, wie z.B. das Schmieden, zum Umformen. Das bedeutet, es entsteht ein Bauteil erstmalig neu. Dass sich Gießen gut zur Massenproduktion eignet, zeigt dieser Film
eindrucksvoll. Grundsätzlich kann man verarbeiten:
Werkstoff | Schmelzpunkt |
Eisen-Kohlenstoff Verbindungen | Eisen 1538°C | Schwermetalle | Zinn 231°C Zink 420°C Kupfer 1085°C Chrom 1907 °C |
Leichtmetalle | Magnesium 650°C Aluminium 660°C |
Aus der Nähe des Gabelstaplers zum Schmelzgut lässt sich vermuten, dass hier ein Leichtmetall mit der deutlich niedrigeren Schmelztemperatur verarbeitet wird, aber sicher ist das nicht.
Sehr große Kfz-Teile können mit dieser Technik entstehen, z.B. Zylinderköpfe und -blöcke von Schiffsmotoren, mehrere Etagen hoch. Allerdings dauert hier der
gesamte Fertigungsvorgang auch bis zu drei Monaten. Im Film unten geht es wesentlich schneller. Es handelt sich auch nicht um verlorene Formen, die immer wieder neu hergestellt werden, sondern um
Dauerformen.
Gießen ist keinesfalls ein einfacher Prozess. Es gehört eine enorme Vorbereitung dazu. Ublich war früher nicht nur die Zeichnung, sondern auch der komplette Modellbau einer Holzwerkstatt. Dabei ist auch das
sogenannte Schwindmaß zu berücksichtigen, um den das Metallstück beim Abkühlen kleiner wird.
Schon und besonders das Gießen von Glocken barg Risiken von Lunkern und Rissen. Es muss eine reibungslose Befüllung der Form möglich sein und nirgendwo darf es Luftkavernen geben, die das endgültige
Aussehen beeinflussen. Am besten, man röntgt das Teil am Ende wie bei der Fertigung von Leichtmetallfelgen. Bei nicht bestandenem Test kann man das
Teil wieder einschmelzen. 09/11
|
|