Im Prinzip ist der Schutzkontakt der (im Kraftwerk) mit der Erde verbundene Nullleiter. Hat ein Gerät eine möglicherweise leitende Außenhaut, dann ist er Pflicht und an diese angeschlossen. Würde jetzt durch irgend ein Missgeschick die Phase zu dieser Außenhaut Kontakt erhalten, würde die zuständige Sicherung dem Spuk ein Ende bereiten. Der das Gerät berührende Mensch bliebe geschützt.
Eine weitere Sicherheitsstufe stellt der Fehlerstromschalter dar, der für uns Laien im Sicherungskasten fast wie eine Sicherung aussieht. Stellen Sie sich vor, Sie tauschen eine kaputte Glühlampe aus und wissen nicht mehr, wie der Lichtschalter stehen muss, weil z.B. zwei davon in dem Raum vorhanden sind (Wechselschaltung). Wenn jetzt doch noch Spannung anliegt und das Glas zerbricht, gehen erst einmal bis zu 16 A durch ihren Körper, wobei schon 50 mA zum Tode führen können.
Ein Fehlerstromschalter vergleicht die Stromflüsse in den einzelnen Adern und merkt, dass hier etwas nicht in Ordnung ist. Schon nach 0,02 - 0,03 s schaltet er ab. Sie haben dieses heilsame Gerät wahrscheinlich schon als nachteilig angesehen, wenn Sie z.B. im Hotel-Badezimmer den Fön an die höchstens für Rasierapparate vorgesehene Steckdose angeschlossen haben. Das Bad war der erste durch Fehlerstromschalter geschütze Raum.
Soweit klingt die Welt der Netzspannung noch geordnet. Bei dem oben im Bild dargestellten Kaltgerätestecker (bis 70°C) wird es schon komplizierter. Sicher ist nur, dass es sich bei der Nummer 2 um den Schutzleiter handelt. Eigentlich sollte die 1 die Phase und die 3 den Nullleiter kennzeichnen, aber wissen Sie, wie herum das andere Ende des Kabel eingesteckt wurde? Es gibt bekanntlich zwei Möglichkeiten und bringen die Norm zur Verzweiflung. 08/11