Aufgabe

Es gibt eine starke Konkurrenz durch die Rollenprüfstände, bei denen heute ohne Probleme auf die Leistung an der Kupplung zurückgerechnet werden kann. Wenn aber ein Motor in der Entwicklung ist und/oder seine Kennfelder neu zusammengestellt werden oder der Motor überholt wurde, dann sind Motorenprüfstände konkurrenzlos. Auch sind sie für längere Messreihen besser geeignet, weil in diesen Fällen der Reifenverschleiß bei einem Rollenprüfstand enorm ist.

Funktion

Zugegeben, der oben gezeigte Prüfstand kann so nicht betrieben werden, weil z.B. die Abgas-, Kühl- und die elektrische Anlage unvollständig sind. Ist das alles und ein entsprechender Lärmschutz jedoch vorhanden, dann kann man nicht nur effektiv testen, sondern auch die Testobjekte relativ schnell austauschen.
Was ist überhaupt ein Motor-Leistungsprüfstand? Im Prinzip könnte man an einen lauffähigen Motor eine große Bremstrommel anflanschen. Die Bremsbeläge müsste man dann mit der Handbremse bedienen. Dabei dürfte die hintere Ankerplatte keineswegs ganz fest, sondern drehbar mit einer 1 m langen Stange verbunden sein. Verschraubt man das Ende dieser Stange jetzt mit einer von der Decke herabhängenden Federwaage, dann kann man mit dieser primitiven Apparatur schon Leistungen, genauer gesagt Drehmomente bei verschiedenen Drehzahlen messen. Ach ja, einen Drehzahlmesser braucht man auch noch. Wenn man jetzt das Gaspedal langsam bis auf Volllast betätigt und gleichzeitig die Handbremse so zieht, dass eine bestimmte Drehzahl eingehalten wird, kann man an der Federwaage das erzeugte Drehmoment ablesen und über die entsprechende Formel die Leistung ausrechnen. Diese Anordnung wird auch 'Pronyscher Zaum' genannt, und von ihr stammen im Prinzip alle weiteren Prüfstände ab.
Natürlich wird der gerade beschriebene Prüfstand wegen der Hitze an der Bremstrommel nicht lange halten. Deshalb hat der alte Prüfstand oben im Bild eine Wasserwirbelbremse. Diese gestattet ebenso wie die Handbremse eine kontinuierliche Abbremsung des Schwungrades. Dies wird an dem Handrad mit der Anzeige erreicht. Der Motor ist in Bild 2 nicht sichtbar rechts platziert. Er fährt sich auf dem Prüfstand wie in der Wirklichkeit. Wenn man das Handrad (oder die Handbremse) als Kupplung ansieht, kann man diese z.B. bei zu wenig Gas auch zu schnell kommen lassen. Damit ist die Belastung des Motors zu groß und er wird abgewürgt.
Am alten Prüfstand sucht man vergeblich nach Elektronik. Sogar der Drehzahlmesser ist über einen Riementrieb mit dem Antrieb verbunden. Dies ist bei dem neuen Prüfstand völlig anders. Er hat eine meist hydraulische oder elektrische Bremse und kann an einen Computer angeschlossen werden. Damit kann man die Daten berechnen lassen, vergleichen und z.B. auch abspeichern. Damit ist er wieder ähnlich den modernen Rollenprüfständen. 09/09

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