Hydraulische Systeme 4
Wir beschäftigen uns im Moment eher mit statischen Prozessen. Die stellen sich ein, sobald Gleichgewicht herrscht, mit der sich das Teilgebiet der Hydrostatik befasst. Ein schönes Beispiel für diesen Bereich bildet
ein 450-Tonnen-Bagger, der auf einem riesigen Axiallager drehbar gelagert ist. Öl wird zwischen die beiden Teile dieser Gleitlagerung gedrückt, so dass nur noch Flüssigkeitsreibung wirksam ist und der Bagger
ohne weitere Hilfsmittel mit Menschenkraft gedreht werden könnte.
Weiter geht es also mit dem hydrostatischen Druck. Wir gehen weiterhin von einer idealen Anlage ohne große Strömungsverluste, Wärme- und Dichtigkeitsprobleme aus. Unsere Ölviskosität ist für die
Aufgabenstellung vernünftig gewählt und Lufteinschlüsse haben wir auch nicht. Die Pumpe bringt genügend Druck und den wollen wir jetzt gemeinsam mit der daraus zu erzeugenden Kraft weiter betrachten.
Wir sind also bei physikalischen Grundlagen angekommen. Z.B. der, dass sich Druck nach allen Seiten hin gleichmäßig ausbreitet. Eine Gruppe, der die Beachtung von Druck besonders ans Herz gelegt ist,
sind die Taucher. Je tiefer sie kommen, desto höher wird der Druck, weil sich immer mehr Wasser aufeinander türmt. Expeditionen auf den Meeresgrund sind nur mit besonders druckfesten Kapseln möglich.
Und so wirkt auf einen Quadratmeter eine Kraft, die nur von der Höhe des Wasserspiegels abhängt. Es wäre also beispielsweise egal, ob da zylinderförmig ein Volumen mit 10.000 Meter Höhe oder
trichterförmig die ganzen Weltmeere drauf ruhen würden, die Bodendruckkraft wäre immer die gleiche.
Dass Druck und Querschnittsfläche einen wichtigen Zusammenhang bilden, zeigen auch die beiden Bilder oben. Dass sich im ersten Bild die Kraft F2 durch einen kleineren Durchmesser
verstärken lässt, können Sie an jedem Vergleich zwischen den Kolben von Hauptbremszylinder und Scheibenbremse erkennen.
Ein geeignetes Beispiel für Bild 2 wäre der hydraulische Wagenheber. Sie pumpen mit einem relativ langen Hebelarm immer mehr Hydrauliköl in den rechten Raum und die unterschiedlichen Durchmesser
sorgen für eine ihren Querschnittsverhältnissen proportionale Verstärkung, was Sie mit Ihrer Handkraft z.B. beim Lkw eine Last von 10 Tonnen und mehr heben lässt.
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