Zusammenfassend:

Der Unterdruck entsteht entweder im Saugtrakt oder bei Aufladung vor dem Lader. Die Kurbelgehäuseentlüftung sollte möglichst hinter dem Ladeluftkühler angeschlossen sein. Beide Systeme erzeugen an sich und je nach Betriebszustand recht unterschiedliche Unterdrücke.

Werden Gase aus dem Kurbelgehäuse gesaugt, so sollte das mit relativ gleichmäßigem Unterdruck erfolgen. Natürlich ist der aus dem Brennraum entweichende Druck auch nicht konstant. Außerdem muss der ebenfalls angeschlossene Ölraum im Zylinderkopf beachtet werden. So kann z.B. bei einem Turbolader über defekte Schaftabdichtungen der Auslassventile Druck in den Ölsumpf gelangen.

Öl ist in den Blowby-Gasen bis 0,1 μm nachweisbar, tritt aber gleichzeitig in unterschiedlichen Größen auf. BMW gibt an, Abscheidung in bis zu vier Stufen hintereinander zu betreiben. Dem Motor zugeführtes Öl kann im Verbrennungsprozess verkoken oder auch anderweitig Partikelfilter bzw. Katalysatoren belasten.

Wer gehäuftes Kaltstarten im Winter nicht vermeiden kann, für den gibt es auch bei deutschen Herstellern sogenannte gedämmte Kaltlandausführungen, die wohl auch für Mitteleuropa nachrüstbar sind. Allerdings sind auch diese kein Allheilmittel. Bleibt nur, nach solchen Kaltstarts den Austoß aus der Abgasanlage im Auge zu behalten. 09/17