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Schmierung - Dichtungen




Am besten ist 'Learning by Doing', wobei es allerdings nicht schadet, das Gehirn ständig eingeschaltet zu lassen. Auch etwas Gefühl und Verantwortung kann dabei eigentlich nicht schaden. Wovon ich eigentlich rede, na von der De-/Montage von Teilen, hinter denen sich in der Regel flüssiger Schmierstoff aufhält, sei es in ruhiger, druckloser oder aber stark aufgewirbelter Form.

Es geht um Dichtungen, in diesem Fall um sogenannte 'stehende' Dichtungen, bei denen also beide gegeneinander abzudichtende Teile sich in Ruhelage befinden. Die Zahl möglicher Malträtierungen bei deren Demontage scheint hoch zu sein. Dabei sind die groben Verstöße gegen die Feinheit der Dichtflächen meist schon zu erahnen, wenn man zum entsprechenden Werkzeug greift.

Da scheidet als erster der scharfkantige oder -eckige Schraubenzieher aus. Damit kriegt man vermutlich einen Deckel zwar ab, aber nur schwer wieder dicht darauf. Würde der Mensch bei der Demontage doch stets auch an den Zusammenbau denken, bliebe den entsprechenden Teilen viel Leid erspart. Ja, Hebelarm anwenden ist meistens klug, nicht aber, wenn sich der Hebel auf der Dichtfläche abstützt.

'Keine Zeit' ist kein Argument, denn die wird man brauchen, um das Teil nachher wieder herzurichten. Manche nutzen sogar die Keilwirkung des Schraubenziehers und den Impuls eines Hammers zum schnellen Erfolg. Nein, suchen Sie nach einer am Deckel vorspringenden Stelle (Bild 3), benutzen Sie dort evtl. einen Kunststoffhammer. Arbeiten Sie gleichmäßig, vermeiden Sie möglichen Verzug des abzubauenden Teils. Gewalt ist auch hier kein Mittel der Auseinandersetzung.

Die Verantwortung hört auch dann nicht auf, wenn so ein Deckel endlich los kommt. Nein, die Reste der Dichtung nicht mit Schraubenziehern, Messern oder Schmirgelpapier traktieren. Die Dichtung ist dann zwar hin, die Dichtfläche(n) aber auch. Weichen Sie die Reste mit geeigneten chemischen Mitteln vorher ein, wenn es sein muss sogar tagelang. Für das vorsichtige Entfernen ist der Dreikantschaber ein vorzüglicher Helfer.

Da es sich heutzutage auch noch häufig um Alu-Teile handelt, ist die Möglichkeit der Misshandlung stark vergrößert. Dabei geben sich die Hersteller meist größte Mühe, der Oberfläche eine gewisse Rauigkeit zu verpassen, in die die (hoffentlich neue) Papierdichtung sich durch die (hoffentlich mit Drehmoment angezogenen) Schrauben leicht einpressen lassen. Hier ist diese Rauigkeit erwünscht, bei Abdichtung gegenüber drehenden Teilen natürlich nicht.

Und wenn das Malheur einmal passiert ist. So ein Teil neu planen zu lassen, ist mit Aufwand und Kosten verbunden. Außerdem muss man dringend beachten, ob nicht irgendeine (Axial-)Toleranz einer Welle dadurch verändert wird. Einfacher ist vielleicht das Auffüllen der versauten Stelle mit aushärtender Masse, wobei allerdings Maximaltemperaturen zu beachten sind.

In jedem Fall ist aber auch hier danach das Planen angesagt. Freihändig sicher schwierig. Wohl dem, der jemanden kennt, der so eine dicke, schwere und völlig ebene Platte sein eigen nennt. Aber das Problem bleibt, von der übrigen Dichtfläche so wenig wie möglich abzutragen. Und die ehemalige Rauigkeit ist auch schwer zu realisieren. Am besten lässt man es nicht so weit kommen ... 05/12








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