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  Deutschland 5



Sie werden sich vielleicht wundern, dass wir als deutsche Site auch unser Land zum Thema machen, aber inzwischen haben wir mehr ausländische als deutsche Besucher, z.B. über 25 Prozent aus Nordamerika, die vielleicht unsere nicht ganz unkritische Sicht auf unser Land interessieren dürfte. Immerhin gehört unsere Kfz-Industrie zu den angesehensten in der Welt.


Eine besondere Eigenschaft der Deutschen muss noch erwähnt werden, fast jede(r) hat mindestens ein Hobby. Nein, nicht was Sie jetzt denken, nur zum Spaß und so. Wenn hierzulande etwas entsteht, dann richtig. So reicht beim Modellbau nicht die bloße Abbildung. Nein, bei einem vierstrahligen Düsenjet muss alles funktionieren. Für das Ding braucht man fast eine Sondergenehmigung und eine Versicherung, falls man Leuten die Köpfe rasiert.

Das Hobby wird so ernsthaft betrieben wie der anfangs geschilderte Hausbau, oft viel ernsthafter und mit deutlich mehr Vernetzung als der Beruf. Man schätzt hier die Kombination von Eigenbrödlertum mit der höchst möglichen technischen Präzision und die Geselligkeit. Begleitet wird das Ganze von einer Zeitungs- und Literaturfülle, die ihresgleichen sucht.

Nehmen wir z.B. das Hobby der Restauration von Oldtimern. Das ist exemplarisch für diese Dualität von Einsam- und Geselligkeit. Manche Wagen sind oft am Ende besser, als sie die Fabrik je verlassen haben. Da aber die Beschaffung von Teilen und Tipps zur Restaurierung nur von entsprechenden Clubs geleistet werden kann, ist es bis zur Geselligkeit nicht weit. Wenn das gute Stück dann fertiggestellt (wird es überhaupt je fertig?) ist, geht es erst richtig los.

In Deutschland fährt man nicht einfach so mit seinem Gefährt auf eine Oldtimershow. Nein, man kleidet sich entsprechend, kennt sich, weil die Kette solcher Treffen niemals abreißt. Und während die Damen vielleicht noch beieinander sitzen mit einem Tässchen Kaffee, sind die Herren schon auf der improvisierten Rennstrecke, wo sie zum Gaudi der vielen Zuschauer z.B. beim Mercedes die Kompressoren kreischen lassen.

Als Normalverdiener darf man sich nicht ausmalen, was die Reparatur eines De Dion von kurz nach 1900 kosten mag, aber der Wagen wird entsprechend beansprucht. Und wenn man mit dem Gefährt auf dem Trailer dann nach Hause kommt, heißt es, nach vielleicht einer Stunde Fahrt fünf Stunden putzen. Und trotz dieser Strapazen nimmt die Anzahl von Oldtimern stetig zu.

Früher waren Oldtimer-Liebhaber fast ausschließlich Selbstschrauber. Das hat mit steigendem Wert der Objekte deutlich nachgelassen. Wer heute einen 300SL für mindestens 300.000 Euro besitzt, gehört eher zum Oldtimer-Mittelstand. Man hat zusätzlich das Gefühl, es werden nicht mehr noch einigermaßen intakte Scheunenfunde gesucht, sondern vielfach nur noch Fahrgestellnummern mit entsprechender Agenda. Spezialfirmen lassen wahlweise Phantomautos oder Schrotthaufen wieder aufleben. Geld regelt fast alles.

Deutschland ist ein wunderschönes Land mit enormen Möglichkeiten, aber der Reichtum auf der einen und die Armut auf der anderen Seite macht uns zu schaffen. Auch wenn sich unsere Definition der Armutsgrenze mit der anderer Länder z.B. in Afrika nicht annähernd vergleichen lässt, so ist sie doch bei Kindern nicht zu tolerieren. Chancengleichheit, egal in welchem Elternhaus man aufwächst, müsste eigentlich oberstes Gebot sein.

Der Sozialismus/Kommunismus geht vielleicht am Mangel zugrunde, der Kapitalismus am Überfluss. Wir haben es eher mit letzterem zu tun. Während die Reichen nicht wissen, für welches Accessoire sie weitere Unsummen ausgeben sollen, hat es z.B. die alleinerziehende Mutter schwer, weil ein Kindergartenplatz fehlt. Es ist gar nicht so einfach, für die noch Anreize zu schaffen, die eigentlich schon alles haben, deren Tatkraft und Erfahrung aber trotzdem gebraucht wird.

Alles in allem bin ich für unser Land optimistisch. Es hat Gewerkschaften, die oft genug auch Augenmaß bewiesen haben. Trotz der Bürde großer Verschuldung gibt es enorme Summen für sozialen Ausgleich aus. Kaum irgendwo sonst sind so viele Menschen in ihrer Freizeit für karitative Zwecke aktiv. Regierung und der größte Teil der Opposition haben in Notzeiten bewiesen, dass sie an einem Strang ziehen können. 10/12



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