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Reifenmontage - Zusatzinformation



Die Gefahren bei der Reifenmontage versteht man besser, wenn man sich das Prinzip der Tiefbettfelge verdeutlicht. Diese ist nämlich so konstruiert, dass der Wulst nur dann ohne Probleme über den Felgenrand geht, wenn er an der Gegenseite über einen Winkel von mehr als 90° ins Tiefbett gedrückt wird.

Schauen wir uns das einmal für die kritischeren Reifen mit 45er Querschnitt und weniger an. Oder für Runflat-Reifen oder solche mit besonders hohem Geschwindigkeitsindex. Leider sind diese Reifen, die vermutlich mehr als die 'normalen' gefordert werden, wohl die bei der Montage schwierigsten und empfindlichsten.

Hier prallen verschiedene Forderungen aufeinander. Einerseits muss bei diesen, meist sehr breiten Reifen, der Wulst in ein Tiefbett gedrückt werden, dass weit vom Felgenrand entfernt ist. Andererseits ist die Flanke eigentlich zu kurz oder zu steif, um bei dieser Schräge noch verletzungsfrei über den Felgenrand zu gehen. Drittens dürfen trotzdem die Kräfte keinesfalls zu hoch sein.

Sprechen wir über die Temperaturen. Für diese Reifen sind die für Normalreifen vielleicht noch möglichen 15°C (siehe Reifenmontage) eindeutig zu wenig. Ja sogar normale Zimmertemperatur reicht nicht aus. Notfalls muss geheizt werden, allerdings nicht so wie in der Formel 1. Auch das möglichst vollständige Einstreichen mit Gleitmittel kann helfen. Auch die auf der Seite Reifenmontage erwähnten Schutzabdeckungen seien hier noch einmal erwähnt.

Es hilft allerdings nichts, mit der herkömmlichen Montiermaschine ist das nicht zu machen. Sie brauchen auf der einen Seite Nieder- oder Abstandshalter zum Felgenrand, während die Maschine auf der anderen Seite heftig zieht. Übrigens haben moderne Maschinen hier Begrenzer, die lieber zum Abbruch der Aktion und eine andere Herangehensweise mahnen, als dem Reifen irreparable Schäden zuzufügen.

Wichtiger als sonst ist hier auch der Monteur. Er muss scharfe Kanten erkennen, bevor sie sich in den Gummi fressen. Er sollte auch Kräfte abschätzen können, bevor sie zu groß werden. Deshalb ist es vielleicht ratsam, bei nicht allzu größerem Aufkommen von Reifenmontagen nur einen oder höchstens zwei Monteure an die Maschine zu lassen.

Zusätzlich braucht die menschliche Hilfskraft ein starkes Gewissen. Sicherlich sind die zu montierenden Teile nicht ganz billig, so dass man dazu neigt, eventuelle Fehler zu vertuschen, zumal sie ohnehin nicht direkt sichtbar sind und bisweilen erst nach Jahren herauskommen. Aber wenn sie herauskommen, wird es für die Fahrzeuginsassen und vielleicht sogar noch den umgebenden Verkehr sehr gefährlich. 01/12


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