Zylinderkopf - Bearbeitung
Aufgabe
Früher hat man die Ventilsitze und -führungen von Hand nachgearbeitet. Hier wird das von einer Maschine erledigt, die wohl auch z.T. in der Produktion eingesetzt wird. Sie verfügt über sehr viel Bewegungsfreiheit und
kann wohl fast jeden Winkel zum Zylinderkopf einnehmen.
Funktion
Auf dem Bild oben ist die Vorbereitung für das Fräsen der Ventilsitze zu sehen. Zu diesem Zweck hat die Ventilführung zusätzlich einen Führungsschaft (Pilot). Es ist ein 45°-Drehmeißel aufgespannt, der zunächst
den Ventilsitz herstellt. Die endgültige Breite wird durch das Fräsen der 75°- und 30°- bzw. 15°-Korrekturwinkel eingestellt. Fräsen am Korrekturwinkel bedeutet einen schmaleren Ventilsitz, am Ventilsitz
selbst einen breiteren Sitz. In der Regel gibt man wegen der besseren Wärmeabfuhr dem/den Auslassventil(en) den breiteren Ventilsitz. Anschließend kann das neue Ventil noch mit Schleifpaste gegen den Sitz hin- und
hergedreht werden.
Seitdem es nur noch Leichtmetall-Zylinderköpfe gibt und der Kraftstoff fast bleifrei wurde, gibt es eingepresste Ventilsitze, die im Falle von zu viel Verschleiß auch ausgetauscht werden
können. Der Einbau der neuen ist wohl schwieriger als die alten ohne Beschädigungen am Brennraum zu entfernen. Denn die neuen werden meist abgekühlt und im erwärmten Zylinderkopf eingeschrumpft. Hierbei
ist auf festen Sitz zu achten.
Der Führungsschaft ist nur sinnvoll, wenn er ohne Spiel passt. Deshalb sollte als erstes die Ventilführung mit dem möglicherweise neuen Ventil auf seitliches Spiel untersucht
werden. Auch diese kann durch Aus-/Einpressen erneuert werden. Allerdings ändert sich dadurch der Innendurchmesser, der dann mit Reibahlen auf das vorgeschriebene Maß gebracht werden muss.
06/08
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