Desmodromische Ventilsteuerung 2
Dieses historische Bild zeigt eine der vorigen sehr ähnliche Steuerung. Wir wollen zunächst einmal die Motorbauart
klären. Es handelt sich also um einen Motorradmotor V2 (90°). Der ist quer eingebaut und zwar so,
dass sich ein Zylinder dem Fahrtwind entgegen verneigt und der andere durch aufrechte Haltung auch noch genug davon mitbekommen würde. Allerdings ist bei der vorhandenen Flüssigkeitskühlung vielleicht der
niedrige Schwerpunkt des vorderen Zylinders wichtiger.
Wir wollen an der Ventilsteuerung sehen, wie weit sich die Desmodromik modernen Anforderungen anpassen lässt. Zunächst die kettengesteuerte Version, bei der jeweils die beiden Nockenwellen über das
verbindende Zwischenrad angetrieben werden. Es gibt 90° Kipphebel, je einen pro Ventil zum Öffnen und zum Schließen. Jeder Kipphebel hat eine eigene kurze Welle und eine Feder, die ihn auf Spannung hält.
Für eine Veränderung der Steuerzeiten z.B. abhängig von der Motordrehzahl ist die nächste Anordnung günstiger. Hier läuft ein Zahnriemen je Zylinder über beide Antriebsräder der Nockenwellen. Dadurch ist der Weg
frei, in
diese eine geeignete Hydraulik einzubauen, die eine separate Verstellung von Ein- und Auslassnockenwelle ermöglicht.
Unten ist eines der Antriebsräder geschlossen und für einen Blick auf sein Innenleben geöffnet dargestellt. Es stellt keine Überraschung dar, weil hier, wie beim Pkw-Motor auch durch Ölhydraulik eine Verdrehung
der Nockenwelle gegenüber dem Antriebsrad möglich wird. 05/16
|