Vierzylinder-Boxermotor
Aufgabe
Beim Vierzylinder-Boxermotor werden Leertakte genau wie beim Vierzylinder-Reihenmotor vollständig vermieden. Im Unterschied zu diesem werden
auch die durch die Pleuelstellung verursachten Massenkräfte zweiter Ordnung vermieden. So kann auf die im Bild unten gezeigten Gegengewichte weitestgehend verzichtet werden.
Weitere Vorteile: - ruhiger Lauf, - geringe Baulänge, - niedriger Schwerpunkt im Fahrzeug.
Funktion
Je zwei gegenüberliegende Kolben bewegen sich aufeinander zu oder voneinander weg, daher die Bezeichnung Boxer- oder Gegenläufer-Motor. Der Zylinderwinkel
beträgt grundsätzlich 180°, als Zündfolgen sind '1432' und '1234' möglich. So liegen also jeweils die 1 und die 3 fest. Von diesen beiden ist erstere üblich.
Eine eventuelle andere Zündfolge entsteht nur, wenn sich der Motorenhersteller nicht an die Norm der Zylindernummerierung hält. Die Kurbelwelle ist fast immer
dreifach, möglicherweise auch fünffach gelagert. Eine absolute Ausnahme ist die vierfache Lagerung beim VW-Käfer-Motor, weil hier noch ein Hauptlager
außerhalb mitgezählt wurde.
Nachteile
Höherer Bauaufwand ist für zwei Zylinderköpfe nötig. Wegen der Baubreite ist der Boxermotor für Quereinbau nicht besonders geeignet. Ein DOHC-Motor hat als
Boxer- oder (echter) V-Motor nicht zwei sondern vier obenliegende Nockenwellen.
Vergleich
Da heute die gleichen Motoren in verschiedenen Modellreihen eingesetzt werden, hat sich der Reihenmotor durchgesetzt. Er ist universeller nutzbar und billiger in der Herstellung. Auch kann er leichter z.B. um einen
Zylinder erweitert werden. Offensichtlich ist es für die Automobilhersteller günstiger, einen Reihenmotor mit zwei Ausgleichswellen zu produzieren als einen Boxermotor. Interessant wäre hier ein Gewichtsvergleich.
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