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Kolbenwerkstoffe
Der Stahlkolben hat die geringere Wandreibung und weniger Wärmeausdehnung. So kann das Kolbenspiel bei ihm geringer gehalten werden. Er ist kleiner, leichter und kommt mit bis zu 30 Prozent weniger
Kompressionshöhe aus. Obwohl Stahl die 2,5-fache Dichte hat, kommt der Stahlkolben sogar auf 5 Prozent weniger Montagegewicht.
Die wesentlich geringere Kompressionshöhe kann unterschiedlich vorteilhaft genutzt werden. Man kann z.B. längere Pleuel einbauen, die dafür sorgen, dass der Kolben mit ca. 1,7° weniger schräg und mit 10
Prozent weniger Kraft an die Zylinderwand gedrückt wird. Das ergibt weniger Reibung und damit weniger Verluste. Man kann die geringere Kompressionshöhe für kürzere Pleuel und weniger Höhe des
Zylinderblocks nutzen, was wiederum ein geringeres Gewicht des Motors und im günstigsten Fall sogar eine flachere Motorhaube bewirkt.
Überhaupt scheint der Stahlkolben für die Zukunft besser gerüstet zu sein, weil sein Schmelzpunkt gut doppelt so hoch ist wie der von Aluminium. Zu vermuten ist, dass mit weiterer CO2-Einsparung
Dieselmotoren z.B. durch noch stärkere Aufladung immer heißer gefahren werden. Insgesamt rechnet man beim Übergang von Alu- zu Stahlkolben bei schnelllaufenden Dieselmotoren mit 2 bis 5 Prozent weniger
CO2. 09/12
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