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Kraftstoffbehälter 1




Aufgabe

Kraftstoff für Verbrennungsmotoren hat eine besonders hohe Energiedichte. Deshalb ist die wichtigste Aufgabe des Kraftstoffbehälters die Sicherheit vor austretendem Kraftstoff, auch bei leichten und evtl. mittelschweren Unfällen. Da moderne Fahrzeuge auch keine Kraftstoffgase emittieren dürfen, müssen diese zwischengelagert und zum geeigneten Zeitpunkt dem Motor zugeführt werden. Autofahrer erwarten problemloses Tanken und der Konstrukteur will mit dem Tankvolumen sonst nicht nutzbare Hohlräume füllen.

Funktion

Der klassische Kraftstoffbehälter aus zwei Blechpressteilen, die durch abrollende Schweißzangen miteinander verbunden und mit einer Korrosionsschutzschicht überzogen sind, kommt beim Pkw immer seltener vor. Der Kunststofftank ermöglicht eine wesentlich bessere Ausnutzung der vorhandenen Hohlräume und ist leichter. Da auch bei heckangetriebenen Fahrzeugen der Kraftstoffbehälter zunehmend unter der Rücksitzbank montiert wird, erhält er wegen der Kardanwelle eine deutliche Mulde im Boden. Es sind jetzt zwei Vertiefungen vorhanden, die jede eine eigene Kraftstoffpumpe haben müsste. Eine davon kann durch eine Saugstrahlpumpe (Bild links) ersetzt werden. Von oben kommt hier der durch die elektrische Pumpe der anderen Seite geförderte Kraftstoff. Im Rücklauf durch eine Düse gedrückt entsteht ein Unterdruck. Durch die Leitung unten kommt der Kraftstoff dieser Seite hinzu. Beide verlassen die Saugstrahlpumpe nach rechts.

Da bei einem Unfall der Einfüllstutzen leicht abreißen und/oder undicht werden kann, ist der Kunststofftank im Vorteil. Müssen bei Blechtanks noch Schlingerwände zur Versteifung des Behälters und gegen extreme Kraftstoffverlagerung z.B. bei Kurvenfahrt eingesetzt werden, so kann dies bei Kunststofftanks durch die Formgebung berücksichtigt bzw. mit eingegossen werden. In letzter Zeit wird allerdings besonders durch amerikanische Gesetzgebung vom Tank eine solche Dichtheit verlangt, dass jetzt wieder der Blechtank leicht im Vorteil ist. Bei einem Unfall hat der Kunststofftank keine Nachteile. Auch nach seinem Einführungsjahr 1973 hat wohl kein Spezialist für Fahrzeugbrände bei einem solchen eine Explosion erlebt.

Als Kunststoff-Tankwerkstoff wird PE verwandt, das sich bei Bränden günstiger als Stahlblech verhält. Es glüht nicht und leitet dadurch Wärme weiter, sondern deckt sogar noch Kraftstoffreste und evtl. wärmeisolierend ab.
Oben im Bild ist ein Kraftstoffbehälter mit Innentankpumpe zu sehen, der zusammen mit Vorlauf, Rücklauf, Schwalltopf und Füllstandsgeber unter dem großen schraubbaren Deckel montiert ist. Der Schwalltopf ist dabei immer mit Kraftstoff gefüllt und verhindert die bei Oldtimern in lang gezogenen Kurven gefürchtete nachlassende Versorgung mit Kraftstoff.
Mit dem eigentlichen Kraftstoffbehälter sind mehrere Leitungen verbunden:
- Vorlauf zur Einspritzanlage (kleiner Querschnitt),
- Rücklauf von der Einspritzanlage (kleiner Querschnitt),
- Belüftung als Druckausgleich beim Absaugen (kleiner Querschnitt),
- Entlüftung beim Tanken (großer Querschnitt).

Keine dieser Leitungen darf bei modernen Fahrzeugen in die Atmosphäre führen. Während die Tankentlüftung oben am Einfüllstutzen endet und inzwischen durch die Zapfleitung abgesaugt wird, mündet die Belüftung im Aktivkohlefilter. Hier werden die Benzinanteile so lange aufgehalten, bis sie zu einem vom Motor-Steuergerät bestimmten Zeitpunkt über ein Taktventil dem Motor zugeführt und dort verbrannt werden.

Wenn Sie das letzte Bild anschauen, entdecken Sie auch den Geber für die Tankuhr, der in diesem Fall aus einem Drehpotentiometer mit Schwimmer besteht, von dessen Spannung abhängig im Display vorn der Kraftstoffstand angezeigt wird. An der Dicke des Schwimmers mögen Sie erkennen, dass diese Anordnung bei ganz vollem und ganz leerem Flachtank keine präzisen Angaben machen kann.

Stilllegung

Ob ein Fahrzeug mit vollem oder leerem Tank stillgelegt wird, hängt von dessen Material ab. Kunststofftanks müssen nicht gefüllt sein, während Blechtanks besser voll sind, wenn sie z.B. von innen keinen besonderen Schutz aufweisen. Dies gilt z.B. für Motorräder, bei denen die Untersuchung des Tankinneren eine wichtige Maßnahme bei der Bestimmung des Gebrauchtwertes ist.








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