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Erdöl 6



Der pazifische Teil des Weltkrieges wird immer leicht als Prestige-Duell zwischen einem aufstrebenden Japan und der Hegemonialmacht USA angenommen. Übersehen wird dabei leicht, dass es auch um handfeste Wirtschafts- und Versorgungsinteressen geht. Indonesien hat Erdöl und das ist für beide Seiten äußerst interessant.

Die Deutschen müssen unterdessen ihr nächstes Kriegsziel abschreiben. Hitlers beliebtestem General Rommel gelingt zwar die Eroberung von Tobruk, er kommt aber auch wegen Problemen beim Nachschub, nicht über El Alamein hinaus. Damit ist der Traum zu Ende, praktisch um das Mittelmeer herum an Nachschub aus dem Nahen Osten zu gelangen. Der bleibt für die Alliierten.

Erdöl bestimmt nicht nur die Ziele, sondern auch die Logistik. Zufällig ist dieser General für den Atlantikwall zuständig, als die Allierten dort landen. Eine in der Geschichte beispiellose Logistik ist dafür erforderlich, besonders auch auf dem Gebiet der Treibsstoffversorgung. Das besonders Verrückte daran ist, dass noch vor dem eigentlichen Angriff eine Pipeline in das anzugreifende Gebiet gebaut wird.

Auf den schrecklichen Krieg folgt der kalte, bedrohlich, aber zum Glück nicht ausgebrochen. Er bedroht zunächst das zweite Herkunftsland von Öl für die Amerikaner, den Iran. Dort drohen sich die Russen über eine seltsame Teilstaatenbildung iranisches Öl zu sichern. Der amerikanische Präsident Truman wehrt die Sowjetunion mit einer Atomwaffendrohung ab.

Bisher haben wir Venezuela ausgespart. Es ist zweitgrößter Lieferant von Erdöl und für den unersättlichen Energiehunger der USA bei deren bald zurückgehenden eigenen Förderquoten besonders wichtig. Hier wird zum ersten Mal ein Prozess in Gang gesetzt, der den Erzeugern mehr Anteil an den Fördereinnahmen sichern soll. Durch eine Welle von Streiks schafft man 1948 schon eine Rückführungsquote von 50 Prozent.

Das Gegenmittel heißt Verstaatlichung. Jedoch erweist es sich beim nächsten Dominostein, dem Iran, als nicht wirklich anwendbar. Es wird angewandt, als die Verhandlungen mit der Anglo-Iranian Oil Company scheitern. Um es vorweg zu nehmen, der Erfolg bleibt aus. Im Gegenteil, am Ende gelingt es den USA auch noch ihren Einfluss im Iran deutlich auszubauen.

Es ist ein Sieg der Gegenpartei auf der ganzen Linie. Der von den Amerikanern an die Macht gebrachte Schah sichert ihnen Rechte zu und kauft mit den Öleinnahmen auch noch amerikanische Waffen. Er wird eine Marionette bleiben, wohl am Ende größenwahnsinnig und von Khomeini abgelöst. Daraus entstehen wieder neue Probleme, wie z.B. die religiösen und nationalen Gefühle des Iran, die vermutlich leider auch in dem Versuch münden, an Atomwaffen zu kommen. 05/18








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