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Benzin - Zusatzinformation
Falsch getankt
An Zapfsäulen in Europa (in Gegensatz zu der oben dargestellten) gibt es manchmal das Problem, jemand hat Diesel statt Benzin getankt. Da Dieselkraftstoff besonders bei niedrigen Temperaturen zähflüssiger ist
als Benzin, kann es bei dem geringen Druck von Benzin-Einspritzanlagen Engstellen verstopfen. In diesem Fall muss die ganze Anlage "gereinigt" werden. Meist kommt man aber glimpflich davon. Trotzdem, ein zu
hoher Dieselanteil fördert wegen seiner geringen Oktanzahl die Neigung zu klopfender Verbrennung und führt damit evtl. zu einem Motorschaden. Auch kann der Katalysator bleibend geschädigt werden. Also
möglichst viel wieder herausholen und mit Benzin auffüllen, den Motor nicht voll belasten.
Funktion
Bei Benzinmotoren, die mit einem niederoktanigeren Kraftstoff als vom Hersteller erlaubt (z.B. Normal- statt Superbenzin) betrieben werden, kann besonders durch das kaum wahrnehmbare
Hochgeschwindigkeitsklopfen der Motor überhitzen, ein Kolben durchbrennen und der Kurbeltrieb beschädigt werden. Fahrzeuge mit Klopfsensor können mit Kraftstoffen verschiedener Oktanzahlen sinnvoll betankt
werden. Hier wird die Zündeinstellung durch einen bestimmten Regelkreis verändert, der auf leiseste Klopfsignale aus einem der Zylinder reagiert. Bestimmte ältere Fahrzeuge mit Kennfeldzündung ohne
Klopfsensor können eventuell über einen Schalter oder Stecker auf niederoktanige Kraftstoffe umgestellt werden. Fahren von höheroktanigem Kraftstoff als erlaubt, ist hingegen unschädlich. Diese haben zwar
einen geringfügig höheren Heizwert (= Energiegehalt), aber die Verbrauchseinsparung ist evtl. geringer als die Mehrkosten. Bei modernen Fahrzeugen verstellt sich die Zündung evtl. in Richtung 'früh' und es ist eine
kleine Leistungserhöhung im Rahmen der Toleranzen möglich. Aber eigentlich ist es nicht sinnvoll, höheroktanigen Kraftstoff als den in der Bedienungsanleitung angegebenen zu tanken.
Zukunft
Benzin ist wegen seiner hohen Energiedichte nur sehr schwer zu ersetzen. So hat ein Liter Benzin die gleiche Energie wie 4 Liter Erdgas, wobei das Erdgas allerdings auf 200 bar verdichtet sein muss. Der
energiedichtere Wasserstoff ist wegen seiner höheren Gefährlichkeit problematisch. Für die weitere Zukunft deutet sich ein Kraftstoff an, bei dem die Wasserstoffatome durch Siliziumatome ersetzt werden. Silizium
kann in fast unbegrenzter Menge aus Sand gewonnen werden. Außerdem verbrennt der so gewonnene Kraftstoff auch mit Stickstoff. Sein Transportrisiko scheint jedenfalls ähnlich oder geringer als beim Benzin zu
sein. Doch wird man diesen Treibstoff wohl zuerst für die Raumfahrt entwickeln und erst in 10 - 20 Jahren uns in einem kompletten, umweltfreundlichen Kreislauf zur Verfügung stellen.
Qualität
Kraftstoffe können sich nicht wesentlich in ihrer Qualität unterscheiden. In der Raffinerie nehmen alle Tanklaster zunächst den gleichen Grundkraftstoff auf. Danach werden markenspezifische Additive hinzugefügt,
allerdings nur im Verhältnis 1 kg : 500 kg.
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