|
Autogas 1 - Betrieb
Bei großen Spritschluckern evtl. schon ab 30.000 km bezahlt |
Vielfahrer freuen sich an dem deutlich geringeren Kraftstoffpreis (2008: ca. 0,68 Euro/kg gegen 1,50 Euro/Liter) bei im Gegensatz zum Dieselmotor gleich
bleibenden Steuern und dem
besonders in den meisten Nachbarländern dichten Tankstellennetz. Auch der Umbau kann sich lohnen. Während die variablen Kosten bei Erdgasbetrieb auch durch geringeren Verbrauch günstiger sind, ist die
Umrüstung trotz Erdgas-Förderung bei Autogas günstiger. Es gibt z.B. Nachrüstsätze nur für die Reserveradwanne, allerdings mit begrenzter Reichweite. Genau wie beim Erdgasbetrieb
bleibt das Motoröl sauberer und die Zündkerzen müssen seltener gewechselt werden. Weil Autogas schwerer als Luft ist, gibt es bisweilen gesetzliche Beschränkungen für Tiefgaragen. Ansonsten kostet ein
größerer Zusatztank zwar Raum, ist aber wegen der sehr geringen Druckbelastung von 5 - 15 bar relativ leicht. Nur für den Kaltstart muss bei manchen Systemen noch mindestens eine Restmenge Benzin an Bord
sein. Im Ausland muss man nach Liquefied Petroleum Gas Ausschau halten. Und das Tanken mit dem 80%-Füllstopventil lernen Sie schnell. Angst vor Gasleckagen müssen Sie ebenfalls
nicht haben, denn es ist mit einem Geruchsstoff versetzt und der Gastank wird alle 10 Jahre zusätzlich TÜV-geprüft.
Versorgung im Ausland eher noch besser |
Es gibt (monovalente) Fahrzeuge für den reinen Autogasbetrieb wie z.B. Gabelstapler. Auf der Straße fahren allerdings, wenn es sich nicht gerade um Stadtbusse oder Taxen handelt, meist nur Fahrzeuge, die
zwischen Autogas und Benzin umschaltbar sind (bivalenter Antrieb). Wegen der zu geringen Verdichtung im Benzinbetrieb ist bei dieser Antriebsart mit einem Mehrverbrauch von bis zu 33% zu rechnen. Moderne
Motoren mit Klopfsensoren können diesen Wert deutlich drücken. Ein gemeinsames oder (wie oben im Bild) besonders für den Autogasbetrieb zuständiges Steuergerät sorgt über
Magnetventile für die Verdampfung und Druckreduzierung. Über Düsen gelangt das Autogas abhängig von Saugrohrdruck, Lamdasondenspannung, Drosselklappenstellung, Motordrehzahl u.a. in die Saugrohre der
einzelnen Zylinder.
Je moderner der Motor, desto teurer die Anlage (2000 - 3000 €) |
Die ersten nachgerüsteten Anlagen erhalten neben dem Tank mit dem Füllanschluss noch den Druckminderer und den Wärmetauscher, der eigentlich nur in damaligen Motorräumen unterzubringen ist. Dann wird
der Vergaser abgebaut und ein Stück Ansaugleitung mit Flanschen und Düsen rundum zwischengeschaltet. Über einen zusätzlichen Unterdruckanschluss ist eine Mengensteuerung möglich. Ein Magnetventil
ermöglicht die Abschaltung. Das System überlebt auch noch die Einführung der Lambdaregelung. Dazu muss allerdings die Gaszufuhr elektronisch über Schrittmotoren geregelt werden. Es ist sogar schon ein
Diagnoseanschluss möglich. Dann wird es endgültig Zeit für die Gas-Einspritzung. Sie tritt in Konkurrenz zur Einblastechnik. Lambdageregelt sind sie jetzt alle. Sie unterscheiden sich je nach zentraler oder auf
jeden Zylinder bezogenen Anordnung. Letztere können entweder alle gleichzeitig oder teil- bzw. vollsequentiell arbeiten. Dann nutzt die Anlage die Signale zu jedem einzelnen Einspritzventil der Benzineinspritzung und
kann sogar mit ESP, ESD und OBD
zusammenarbeiten. Natürlich gibt es auch schon Gasanlagen
für Benzin-Direkteinspritzer. 06/08
|
|