Wenn es schon seit langem kein Schauglas mehr gibt, so kann man es doch durch einen absolut drucksicheren Glasbehälter kurzzeitig ersetzen. Mit entweder einem Anschluss nur am Hochdruck (rot) oder einem zusätzlichen (blau) auch am Niederdruck kann man diesen in den Kreislauf der Klimaanlage einsetzen.

Voraussetzung ist nur, dass man das Gerät vorher vakuumisiert, also mit einer geeigneten Pumpe die Luft herausholt. Das kann eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Hat man die Schnellkupplungen im Fahrzeug bei noch geschlossenen Handventilen richtig angeschlossen, sollte man anschließend den Glaszylinder mit der blauen Seite nach oben halten.

Damit kann der Test beginnen. Eines sollte man während des Tests beachten: Es darf kein flüssiges Kältemittel zum Kompressor gelangen, weil der das nicht komprimieren kann und schwere Schäden davonträgt. Nach Starten des Motors und in Volllaststellung der Klimaanlage kann man jetzt die Niederdruckseite öffnen.

Kältemittel fließt von oben hinein. Sollte die Anlage mit PAG-Klimaöl befüllt sein, wird bei der ansonsten klaren Flüssigkeit eine gelblich-grüne Färbung mit leichtem Wandfilm sichtbar. Andere Öle können nach einer gewissen Beruhigungszeit oben auf dem Kältemittel schwimmen. Ansonsten gilt es, sich das Kältemittel genau möglichst im Gegenlicht anzuschauen.

Sie merken schon, ganz gefüllt sollte der Behälter nicht sein. Auch sollte er nicht dunkel erscheinen, weil das auf Überhitzung und eventuelle Schäden am Kompressor hindeutet. Schlimm, wenn davon schon Späne im System herumgeistern. Wasser deutet auf zu wenig Kapazität des Trockners hin, der daraufhin zu erneuern ist.

Nach Abschluss der Inspektion lässt man das Kältemittel langsam von der Niederdruckseite absaugen. Zum Schluss noch die Leitung zum Hochdruck öffnen. Gut, wenn nicht nur zum Evakuieren ein Klima- Servicegerät in der Nähe ist, denn natürlich müssen die Reste aus dem Glaszylinder und seinen Leitungen abgesaugt, gereinigt und der Inhalt entsorgt werden. 11/14