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Karosserie 1



Sie könnten gefragt werden, was eigentlich eine selbsttragende Karosserie ist. Vielleicht würden Sie antworten, dass bei dieser z.B. das Dach mitträgt. Daraufhin würde man Ihnen vorhalten, dass ein Cabriolet dann ja wohl keine selbsttragende Karosserie haben könne.

Man würde Ihnen eine andere Definition anbieten: An einer selbsttragenden Karosserie werden Triebwerk und Fahrwerk befestigt. Worauf Sie wieder antworten würden, wie denn dann Hilfsrahmen z.B. bei Geländewagen zu bewerten seien. Vielleicht einigt man sich darauf, dass die Karosserie selbsttragend ist, solange nicht ein Hilfsrahmen sowohl Fahrwerk als auch Triebwerk aufnimmt.


Sie können sagen, was Sie wollen, aber der uralte Leiterrahmen ist immer noch vorhanden, zwar in stark abstrakter Form aber durchaus sichtbar. Deshalb war es gut, die selbsttragende Karosserie am Anfang nicht über das Vorhandensein eines Leiterrahmens zu definieren. Nicht mehr ganz so zeitgemäß scheint allerdings der Zentralrohrrahmen zu sein, z.B. weil beim Fronttriebler keine Kardanwelle hindurch muss und vor allem, weil die Vorschriften für den Seitencrash nach ausgesprochen starken Schwellern (Bild oben) verlangen.


Natürlich werden moderne Rahmen aus gewalzten Blechpressteilen geformt. Im besten Fall an Stellen höherer Belastung mit vergrößertem Querschnitt, größerer Blechstärke oder anderer Materialwahl. Im allergünstigsten Fall wird der Träger sogar kontinuierlich stabiler ausgeführt (Bild oben). Die neuere Art von Leiterrahmen ist natürlich vorn und hinten viel höher als früher, weil z.B. Federbeine sich gegen die Karosserie ganz anders abstützen als z.B. Blattfedern.

Durch die Verlagerung nach oben kommt es im Rahmen besonders vorn zu einer ganzen Zone erhöhter Stabilität. Das schließt die Spritzwand und die oberen Innenkotflügel ein. Spätestens an der Spritzwand soll ja auch möglichst die Verformbarkeit des Vorderwagens enden. Wie es überhaupt eine neue Strategie gibt, zu viel Verzögerung durch mehrteilige Gurtstraffung und Airbag-Aufblasung abzufedern.

Trotzdem müssen natürlich im Prinzip die Längsträger von vorn bis hinten durchgehend sein, vielleicht in der Mitte irgendwo im Fahrzeugboden versenkt. Denn wenn schon keine Stoßfänger daran befestigt sein sollten, stabile Abschlepphaken sind immer noch nötig. Wenn sie schon in der Fahrgastzelle im Boden verschwinden, dann tauchen sie aber spätestens unter der hinteren Sitzreihe wieder auf.

Wie schon gesagt, die Stabilität ist von den Seitenschwellern ganz außen übernommen worden. Eine starke Quertraverse holt die Kräfte wieder nach innen, aber nicht so weit, wie das vorn der Fall ist. Übrigens auch eine Parallele zu früher, wo die beiden Längsträger vorn wegen der Lenkbarkeit der Räder den geringsten Abstand voneinander hatten.

Die starke Quertraverse vorne an den Hintersitzen hat noch eine andere Aufgabe. Zusammen mit einer parallel dazu weiter hinten angeordneten schützt sie den Tank, der schon längst zumindest zum größten Teil vor die Hinterachse gewandert ist. Das ist aber dann die letzte Querstabilität, denn das Heckblech soll/darf wieder etwas nachgiebiger sein. Nur rechts und links vom Gepäckraum gibt es noch einen Hort der Stabilität, aufbauend auf den schon erwähnten Längsträgern. 12/13


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