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Hybridantrieb (für alle) 1




Hybridantrieb - allgemein


Lese ich heute in der Zeitung, der Verkauf von Hybridfahrzeugen zieht an, während bei den reinen E-Fahrzeugen immer noch Flaute herrscht. Das wundert mich nicht. Eigentlich könnte man sagen, der Verkaufsanteil von Hybridautos betrage 100 Prozent, denn jeder ist ein Hybrid.

Oder kurbeln Sie ihren Motor von Hand an? Natürlich nicht. Man benutzt seit fast 100 Jahren einen Elektrostarter. Und dazu braucht man eine Batterie und damit man die nicht immer ausbauen und laden musste, kam später der Generator hinzu. Sie sehen, jeder hat einen zweiten Energieumwandler an Bord.

Natürlich kann jetzt nicht jeder Fahrzeughersteller alle seine Modelle als Hybrid bezeichnen. Dann würde ja auch niemand mehr die ‚echten' Hybride kaufen. Nein, er schreibt 'Start-Stopp-Automatik', will heißen, ein kleiner Schritt in Richtung Hybrid. Der Motor wird abgestellt und der Starter spurt schon einmal ein, damit es beim kommenden Motorstart nicht allzu hektisch wird.

Man muss kein Prophet sein, um die nächsten Schritte vorherzusehen. Der Starter wird irgendwann mit dem Motor auf ewig verbunden bleiben. Vielleicht geschieht das über einen Freilauf oder er wächst und nimmt zusätzlich die Aufgaben des Generators mit wahr, denn am Keilrippenriemen vorn ist ohnehin weniger Platz.

Und warum sollte man dann noch erst den Verbrennungsmotor anwerfen, um losfahren zu können. Das kann auch der erwachsen gewordene Starter erledigen. Hier sparen wir uns dann auch hoffentlich für alle Zeit den Leerlauf, bei dem der Spritverbrauch ohnehin rein rechnerisch unendlich groß ist. Und den entsprechenden Schadstoffausstoß auch.

Inzwischen ist die Batterie noch etwas gewachsen. Das kann durchaus z.B. aus Kostengründen unsere alte Bleibatterie sein. Es gibt immer noch Anbieter von reinen Elektroautos, die ihre Fahrzeuge mit dieser Art Batterie bestücken, zu mehr als konkurrenzfähigen Preisen, allerdings auf Kosten von Gewicht und Reichweite.

Mit der Leistungsfähigkeit einer hoffentlich bald billiger werdenden Batterie steigen dann unsere Möglichkeiten. Wir verkleinern den Verbrennungsmotor (Downsizing). Nein, nicht um einen Turbolader anzuhängen. Wir verkleinern den Motor wirklich, weil uns beim Beschleunigen der gestärkte Starter hilft. Die Höchstgeschwindigkeit unserer Autos ist eh' kaum realisierbar, da schaden ein paar fehlende kW nicht.

Jetzt haben wir schon zum zweiten Mal gespart. Und dann steht ja auch noch mehr Speicher fürs Rekuperieren zur Verfügung. Ab jetzt sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Immer vorausgesetzt, die Batterie wird kostengünstig und größer. Wir fahren über zwei Ampeln bis zur Hauptstraße elektrisch, und schonen im Winter dabei auch noch den Motor.

Dann wird allmählich Plug-In interessant. Nein, nicht um danach 50 Kilometer elektrisch zu fahren. So schnell werden die Batterien auch wieder nicht billiger. Aber man könnte das ganze Auto im Winter vorheizen, Innenraum und Motor. Dem wird das gefallen und wir hätten schon wieder gespart. Vielleicht gibt es dazu ja eine Lösung ohne Kabel und die Steuerung mit Smartphone-App.

Der (richtige) E-Antrieb wird kommen, aber langsam und abhängig von den Fertigungsbedingungen der Batterien. Schauen Sie sich die Fertigung des E-Smart unten im Video an. Viel Handarbeit, fast so wie die UNIMOG-Produktion. Das kann nicht kostengünstig sein. Dagegen ist die Fertigungshalle unserer Bisher-Autos fast menschenleer. Aber das E-Auto hat seine Chance durch den Hydrid.

In dem Zeitungsartikel steht auch drin, Porsche habe 'derzeit die Nase vorn', 2011 mit 5 und 2012 vermutlich mit 10 Prozent Hybrid-Verkaufsanteil. Das wundert mich nicht, ist Porsche doch eigentlich der Hersteller mit den größten Schwierigkeiten für die Zukunft. Wie will man denn sonst den CO2-Anteil unter die gesetzliche Grenze bringen, wenn man nur Premium-Fahrzeuge im Angebot hat.

Da gibt es zwei hilfreiche Hände. Erstens die von VW, die Porsche nun doch ab dem 1. August 2012 aufnimmt, obwohl noch mehrere Klagen gegen die Investmentangelegenheiten der Firma anhängig sind. Offenbar hat man auch eine Möglichkeit gefunden, um die an sich fälligen, besonders hohen Steuern durch die Übernahme herumzukommen.

Die zweite helfende Hand ist der (Europa-) Gesetzgeber, der die Energie von geladenen Batterien bei der Ermittlung der CO2-Werte nicht mitrechnet. Wundern Sie sich nicht, Porsche-Fahrzeuge werden demnächst trotz vermutlich noch steigender Motorleistung immer weniger CO2 ausstoßen. Man darf gespannt sein, was passiert, wenn bei gesteigerter Batteriekapazität die Zweiliter-Grenze unterschritten wird.

Man sollte (sich) also stets fragen, wie hoch die CO2-Emission auf den zweiten Hundert Kilometern ist. Es gibt aber noch eine hilfreiche Hand, den deutschen Gesetzgeber. Der berechnet nämlich für die Leistung des E-Motors keine Kfz-Steuer, womit der Porsche zumindest dort stets etwas günstiger werden dürfte.

Nein, einen Porsche-Verbrauch von unter 2 Litern auf 100 km wird selbst der Naivste nicht mehr glauben. Aber wir haben ja noch etwas Zeit bis dahin und sollten Sie sich noch kein Hybrid-Fahrzeug leisten können, trösten Sie sich, denn eigentlich ist jeder ein Hybrid, außer natürlich den reinen E-Mobilen. 06/12

Video über die Herstellung eines E-Mobils







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