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Der/die gläserne Autofahrer/in



Mit freundlicher Unterstützung von CHECK 24

Das Ausspähen findet noch lange kein Ende. Versicherungsgesellschaften planen es sogar schon mit Autofahrern/innen. Und man präsentiert ihnen gute Gründe dafür. Es geht konkret um Dokumentation der Fahrweise und einen möglichen Prämien-Nachlass bei besonders verhaltenem Fahren.

Halt, bevor Sie jetzt aufspringen und Ihre Versicherung anrufen, sollte man noch klarstellen, dass die Versicherungen in Deutschland noch nicht so weit sind. Die eine Gruppe sagt, die statistischen Daten, mit denen bisher der/die Halter/in eines Fahrzeugs erfasst wird, würden zur Klassifizierung ausreichen.

Bekannt ist den Versicherungen natürlich auch, dass Deutschland besonders sensibel ist, wenn es um den Schutz von Daten geht. Andere Länder wie z.B. die Niederlande sind da schon weiter. Dort geht die Sache ab Mitte 2013 in Serie. Bis dahin hat die Fa. Technocon, ein Fachbetrieb für Telematik, die entsprechende App fertig.

Anders als eine Box, die vom Fahrzeug Daten erhält und an dieses jeweils angepasst werden muss, ermittelt die App aus Beschleunigungs- und Verzögerungswerten und deren Richtung die Art, wie das Auto bewegt wird. So können auch Kurvenfahrten analysiert werden. Ganz wichtig ist dabei der Abgleich mit den GPS-Daten, die im Smartphone etwa 10 Meter Genauigkeit versprechen. Das Gerät weiß also, wo eventuelle tollkühne Fahrten absolviert werden.

Es gibt so etwas schon als Gesundheits-App. Da wird dem Benutzer die täglich zurückgelegte Strecke in Bezug auf Verbrauch an Kalorien vorgehalten. Allerdings darf man das Smartphone nicht groß mit der Hand bewegen, sonst werden diese Bewegungen mitgezählt. Im Auto wird es sicher einen mehr oder weniger festen Platz erhalten, so dass hier hoffentlich realistischere Werte entstehen.

Besonders schwer für den Versicherungs-Tarif wiegt vermutlich, wenn wagemutige Fahrten nachts unternommen werden, denn auch die Tageszeit und vermutlich der Sonnenauf- und Untergang spielen eine Rolle. Wäre das Gerät mit dem im Auto z.B. befindlichen Regensensor verbunden, könnten auch noch die Wetterverhältnisse eine Rolle spielen. Was die Versicherung nicht ganz so deutlich sagt, die Prämien können auch steigen.

Bei den Niederländern, die wohl die frühesten bei der Einführung des Systems sind, wird übrigens nur an Autofahrer bis 30 Jahre gedacht. Hoffentlich denken die an das System auch nach längerer Fahrt. Im Anfang ist mit Sicherheit ein mäßigender Effekt zu erwarten. Und jugendliche Rowdies werden diese bisher einzige Versicherung meiden wie der Teufel das Weihwasser.

Also nur Friede und Freude. Mitnichten. Denn in Deutschland gibt man zwar meist mit Freuden seine Daten her, aber nur die einem selbst bekannten. Wird irgendetwas abgezapft, ist man skeptisch, auch wenn man vorher zustimmen kann. Deshalb werden wohl Länder wie Großbritannien und Belgien die nächsten sein und nicht Deutschland.

Und wie groß ist die mögliche Ersparnis? In den Niederlanden spricht man von bis 220 Euro, in anderen Ländern von 50 Prozent. Jetzt kommt übrigens heraus, dass in Deutschland durchschnittlich weniger Prämien bezahlt werden. Also wäre auch die Ersparnis geringer. Außerdem neigen die Deutschen dazu, so etwas fest im Auto zu installieren, wobei die Frage auftaucht, wer eigentlich gemessen wird, der Halter oder der/die Meistfahrende.

So funktioniert die Kontrolle beim Lkw.

Eine Menge Fragen sind noch zu klären, doch das ficht die Niederländer nicht an, die schreiten zur Tat. Eigenartig wenn man bedenkt, dass dann im Prinzip all unsere Wege aufgezeichnet werden könnten. Wobei das mit ständig eingeschaltetem Handy heute schon möglich ist. Kompliziert ist, dass solche Systeme auch immer positive Seiten haben. Nur durch Datenerhebung und Abgleich ist z.B. diese Woche der Lkw-Fahrer geschnappt worden, der über 700 Schüsse auf andere Lkw abgefeuert und dabei auch Menschen in Lebensgefahr gebracht haben soll. 06/13

Kommt die Box, wie groß ist der Aufwand?

Film dazu ...









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