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Arbeiten am Lkw-Dieselmotor



Aufgabe

Der Nutzfahrzeugmotor unterscheidet sich durch seine Größe und sein Gewicht vom Pkw-Diesel. Es gibt keine elektrische Glüh-, selten eine Flammstartanlage. Der Hubraum ist etwa vier Mal so groß und hat bei manchen Herstellern immer den gleichen Wert (z.B. 2 Liter) pro Zylinder, egal ob es deren sechs oder acht gibt. Der Zylinderblock ist aus Grauguss mit austauschbaren Nasslaufbuchsen.

Funktion

Im Pkw-Bereich werden kaum noch Rumpfmotoren repariert, Kurbelwellen dürfen z.T. gar nicht ausgetauscht werden. Das ist beim Lkw anders, wo der Austausch von Kolben und auch Zylinderbuchsen durchaus häufig vorkommt. Manchmal ist allerdings nicht Verschleiß, sondern Undichtigkeit die Ursache.
Der Kühlmittelraum der Buchsen ist zum Kurbelgehäuseraum durch O-Ringe abgedichtet. Ein Defekt hier wird deutlich, wenn beim Ablassen des Motoröls zuerst Wasser ausfließt. Schraubt man die Ölwanne ab und gibt Druck auf das Kühlsystem - je nach Hersteller ca. 1 - 1,5 bar - kann man den defekten Zylinder ermitteln. Es wäre möglich, aber meist nicht ratsam, nur diesen zu reparieren.
Der Ausbau von Kolben/Pleueln und Laufbuchsen ist eigentlich unproblematisch. Durch die heute üblichen Kopfdichtungen aus Metall müsste auch die Säuberung der Buchsen von oben gelingen. Geschieht dies im eingebauten Zustand, sollte durch eine gewisse Fettmenge von oben auf dem Kolbenrand verhindert werden, dass Fremdpartikel zwischen Kolbenring/-schaft und Zylinderwand gelangen. Vor dem Ausbau der Zylinderlaufbuchsen misst man den Überstand oben gegenüber dem Zylinderblock an mehreren Stellen.
Die neuen O-Ringe lassen sich ebenfalls leicht einsetzen, wenn man ihnen scharfe Kanten erspart. Mit etwas Fett werden die Buchsen vorsichtig wieder eingeschoben. Schön wäre jetzt eine Kontrolle, dass die O-Ringe sich nicht verschoben haben. Eine relativ einfache Methode dazu ist das Messen mit dem Innentaster, ohne den vorher zu eichen. Es geht schließlich nur um geringe Unterschiede, mit der eine nach innen verformte Buchse angezeigt würde.
Sitzen die O-Ringe korrekt, kann wieder auf den gleichen Überstand geachtet werden. Manchmal werden in axialer Richtung zwischen Buchse und Zylinderblock nachträglich Ringe zur Aufnahme von Schwingungen eingesetzt. Müssen Verdichtungsringe vom Kolben abgenommen werden, so empfiehlt sich sehr der Einsatz einer Kolbenringzange. Heutige Kolbenringe mit Molybdänbeschichtung sind nicht mehr so spröde wie frühere, aber mindestens genauso empfindlich. Da sind Ölabstreifringe nicht ganz so kritisch.
Vom Einbau der Kolben mit einem entsprechenden Spannband raten Profis ab, kann doch der relativ scharfkantige Übergang vom Werkzeug zum Zylinder zu Schäden führen. Hilfreich ist hier eine alte Nasslaufbuchse, die an ihrem oberen Ende zur leichteren Einführung des Kolbens angefast wird. Bevor streng nach Drehmoment und meist zusätzlichem Drehwinkel angezogen wird, sollte man sich um die Frage der Erneuerung der Kopfschrauben kümmern. Fließschaftschrauben sehen aus wie Dehnschrauben, sind aber nicht so elastisch. Man kann sie wieder verwenden, wenn eine gewisse Länge noch nicht erreicht ist. Auch hier bitte die Herstellerangaben beachten. 10/09

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