Dieselmotor (Prüfung, Diagnose)
Aufgabe
Die Arbeiten am Dieselmotor sind nötig bei: - schlechtem Startverhalten, - schlechten Ergebnissen beim Abgastest, - sichtbaren Abgas-Verfärbungen, - zu hohem Verbrauch, - ungewöhnlichen
Geräuschen (besonders im warmen Zustand).
Funktion
Bläuliche Abgase lassen grundsätzlich auf Öl im Abgas schließen. Hierbei ist die Kompression genauer zu prüfen. Als erste und bei manchen modernen Fahrzeugen einzig mögliche sollte die elektronische Prüfung der Starter-Stromaufnahme während der einzelnen Verdichtungstakte durchgeführt werden. Ist eine Prüfung durch demontierbare
Glüheinrichtungen nicht möglich, so werden bei Einspritzpumpen die Leitungen zwischen Pumpe und Düse und bei Common Rail der komplette Kraftstoff-Rail (Bild) demontiert. Um bei einem Defekt z.B. zwischen verschlissenen Zylinderlaufbahnen oder undichten Ventilführungen unterscheiden zu
können, sollte eine Druckverlustprüfung durchgeführt werden. Bei schlechtem Anspringverhalten geht man ähnlich vor, prüft aber zuerst noch die Glüheinrichtung
. Starkes Nageln nach dem Kaltstart kommt ebenfalls von Fehlern an der Glüheinrichtung. Hält es auch im warmen Zustand an, so kann neben Fehlern an der Regeleinrichtung (Förderbeginn) auch die falsche
Cetanzahl z.B. durch zu hohen Benzinanteil im Kraftstoff die Ursache sein.
Besonders der Dieselmotor älteren Typs zeigt Fehler durch starkes Rußen (schwarzer Auspuffqualm) an. Sie entstehen durch zu viel Kraftstoff oder schlechte Luftzufuhr. Eine nicht zu unterschätzende Fehlerquelle ist
die Abgasrückführung. Zusätzlich kommt nach dem Luftfilter die Einspritzanlage in Verdacht. Hier hat entweder die Regelung (falscher Einspritzbeginn) einen Fehler oder die Einspritzdüsen sind defekt bzw. tropfen
nach. Eine defekte Düse kann am einfachsten bei einzelnen Einspritzleitungen durch Lösen einer Überwurfmutter bei laufendem Motor erkannt werden. Ändert sich am Motorlauf nichts, so trägt dieser Zylinder
nichts zu dessen Stabilisierung bei und hier liegt ein Defekt vor. Ebenfalls fallen defekte Düsen bei der Leckölprüfung auf. Tritt hier deutlich mehr Kraftstoff als an den anderen Düsen aus, so ist die Düsennadel
verschlissen.
Geringe Abweichungen bei der Abgasuntersuchung lassen sich durch einen Leerlaufwert an der oberen Toleranzgrenze oder eine Volllastdrehzahl an der unteren Toleranzgrenze ausgleichen. Bei Arbeiten an
der Einspritzanlage mit den heute üblichen sehr hohen Drücken ist bei der Montage besonders auf die Einhaltung der vorgegebenen Drehmomentwerte zu achten.
Wichtig
1. Bei ungünstigen Abgaswerten sollte zunächst der Luftfilter und erst danach die Einspritzanlage bzw. der Motor (z.B. die Kompression) untersucht werden. 2. Die Abgase von Dieselmotoren sollten z.B. bei einer
Trübungsmessung möglichst vollständig erfasst und durch die Absauganlage nach draußen geleitet werden. 3. Natürlich darf auch die Lärmbelastung nur wenige Male (< 10) am Tag den
Durchschnittsgrenzwert überschreiten.
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