Berechnete Kurven

Die ersten beiden Kurven, die auf errechneten Größen beruhen, nicht zu verwechseln mit gemessenen Größen, die sicher wesentlich unruhigere Kurven ergeben hätten. Beide gehen als Benziner von 500 cm³ Einzelhubraum aus, diesmal allerdings einheitlich von 0,85 Druck (absolut) zu Beginn des Verdichtungstakts.

Allerdings kennzeichnet Kurve 1 einen Saugmotor mit einer Verdichtung von 13 : 1 und Kurve 2 einen mit 1 bar (1000 hPa) aufgeladenen Motor mit reduzierten 10 : 1 aus. Sie sehen, letzterer beginnt 1 bar höher und ist trotz geringerer geometrischer Verdichtung nicht mehr einzuholen.

Jetzt könnte man die Frage stellen, warum gemessene Kompressionsdrücke beim Benziner immer weit unter 20 bar liegen, auch wenn der Motor wirklich in Ordnung ist. Bitte bedenken Sie dazu, dass hier die Bohrung der Zündkerze u.U. ganz oder teilweise zum Endvolumen hinkommt und der Kolben wegen der geringen Drehzahl des Starters Druck entweichen lässt.

Außerdem sei wiederholt, dass diese Berechnung der isentropen Zustandsänderung von einer absoluten Wärmedichtheit des Motors ausgeht, was auch bei langsamer Starterdrehzahl nicht gegeben ist. Die Aufladung z.B. durch Turbolader kommt bei der Kompressionsmessung gar nicht zur Entfaltung, was dann noch einen geringeren Wert ergeben würde.

Unten die Diagramme für den Dieselmotor, hier wieder ohne und mit Aufladung. Sie sehen, wie der Turbolader dem Diesel Flügel verleiht, allerdings auch begrenzt werden muss, denn die 145,3 bar lassen sich nicht mehr sinnvoll aufzeichnen. Wie er noch mehr gefördert werden kann, sehen Sie unten auf dem Video. Die Diagramme im Hintergrund zeigen aber auch, dass der Dieselmotor auf ein gewisses Drehmoment begrenzt werden muss. 03/17