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Vorgetäuschte Genauigkeit



Auf der vorigen Seite war die Rede bei der Dichte von Benzin von 0,7 kg/dm3 und noch etwas mehr. Das war kein Versprecher, sondern sollte darauf hinweisen, dass es schwierig ist, die Dichte von Kraftstoff womöglich auch noch auf zwei Stellen hinter dem Komma genau zu beschreiben. Es gibt halt verschiedene Qualitäten und die kann auch eine Raffinerie nicht völlig ausgleichen.

Unser Thema ist die Genauigkeit. Hat z.B. der gerade vorgestellte e-Golf jetzt 35,8 kWh nutzbaren Energiegehalt oder muss man davon 20 Prozent abziehen, was 28,64 kWh entsprechen würde. Vermutlich stimmt letzteres. Warum? Weil der zurzeit von der Diesel-Abgasaffäre gebeutelte VW-Konzern sich hier Mühe gibt, nicht zu viel zu versprechen:

"Volkswagen setzt im aktuellen e-Golf eine neue Lithium-Ionen-Batterie ein, deren Energiegehalt von 24,2 kWh auf 35,8 kWh erhöht wurde. Daraus ergibt sich im kundenrelevanten Jahresmittel je nach Fahrweise, Einsatz der Klimatisierung und weiteren Faktoren eine Reichweite von etwa 200 Kilometern, im „Neuen Europäischen Fahrzyklus" (NEFZ) von 300 Kilometern. Damit vergrößert sich der Aktionsradius im Vergleich zum Vorgänger - je nach Fahrweise und Nutzung - um 50 Prozent."

Und bei 200 km Reichweite dürfte man 14,32 kWh pro 100 km verbrauchen, was doch deutlich mehr als die von uns angenommenen 12 kWh ist, die von geringstmöglichem Verbrauch ausgehen. Allerdings dürfte interessant sein, wie es die VW-Ingenieure geschafft haben im NEFZ-Test mit 9,55 kWh pro 100 km auszukommen. Übrigens gibt Opel für den neuen Ampera-e mit 60 kWh (48 kWh) 520 km (NEFZ) und hinter vorgehaltener Hand 380 km an.

Als Fortsetzung sollten Sie sich jetzt Bjørn Nyland's Trip mit dem alten e- Golf durch das winterliche Norwegen anschauen. Keine Angst, man kann sich an sein Englisch gewöhnen. Außerdem braucht man es nicht unbedingt zu verstehen, um bei die Schlussabrechnung die unglaublichen 23 kWh pro 100 km wahrzunehmen.

Bitte, nie mehr auf dieses 'bis zu' ('up to' oben im Bild) hereinfallen, denn es verspricht beinahe alles und hält nichts. Die Werbung ist voll von solchen und ähnlich nichtssagenden Redewendungen. Deshalb war es vielleicht auch nicht ganz fair, das ausgerechnet dem Elektroauto anzulasten. Jedenfalls geht es in der nächsten Seite mit hoffentlich praxisnahem Faktenwissen weiter. 02/17



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