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Turbolader-Schäden


Was kann einem Turbolader nicht alles passieren? Bitte bedenken Sie, dass es sich hier nicht nur um ein sehr hoch drehendes Teil handelt, sondern auch eines mit relativ engen Toleranzen. So vertragen weder Turbinen- noch Verdichterrad irgendwelche Fremdkörper. Und während sonstige Mechanik z.B. im Motor sich vielleicht noch etwas Zeit mit dem Kaputtgehen lässt, passiert das beim Turbolader in Millisekunden.

Also ist das Hinterlassen nicht drehmomentgerecht angezogener Schrauben oder Unterlagscheiben im Ansaugtrakt eventuell tödlich für den Lader. Und sollte der repariert bzw. ersetzt worden sein, ist der eventuelle Verbleib weiterer Utensilien peinlichst genau zu klären. Das gilt natürlich auch für Spanbildung und Reste von Ölkohle und betrifft z.B. den Ladeluftkühler, den man am besten in solchen Fällen gleich mit ersetzt.

Häufiger kommen allerdings weniger hausgemachte Fehler im Ansaug- oder Abgastrakt vor. Da ist Ansaugen von Fremdkörpern durch mangelnde Luftfilterung oder einen Defekt im Ansaugrohr möglich. Oder umgekehrt ein zugesetzter Katalysator oder Partikelfilter, der zu einer Überhitzung im Lader führt. Es kann der Motor überdreht worden oder Chiptuning Schuld sein.

Vermutlich haben Sie sich noch wenig Gedanken gemacht, wie ein Turbolader trotz Einhaltung der normalen Motordrehzahl überdrehen kann. Durch eine Undichtigkeit in der Leitung zum Motor könnte z.B. das Motormanagement mehr Ladedruck fordern und damit eine Überdrehzahl hervorrufen. Wieder so ein Fall, bei dem auf keinen Fall nur der Lader ausgetauscht werden darf, sondern Ursache und weitere Auswirkungen des Defekts gefunden werden müssen.

So kann z.B. die Leidensgeschichte des ausgetauschten Turbos mit vermehrtem Spiel verbunden sein. Das hat nicht nur Späne produziert, sondern auch dem Ansaugtrakt eine Menge Öl zugeführt. Nein, das ist unter Umständen gar nicht bis zum Motor gelangt und dort verbrannt worden, sondern im Ladeluftkühler hängengeblieben.

Apropos Öl: Es kann natürlich z.B. durch eine zugesetzte Leitung zu wenig Öl in den Turbolader gelangen. Dies führt, wie oben schon ausgeführt, zu einer sehr schnellen Überhitzung, die später an der blau gefärbten Welle zu erkennen ist. Natürlich geht das Ganze in Tateinheit mit Riefenbildung und weiteren Zerstörungen.

Wichtig ist, wir reden hier grundsätzlich vom Turbolader, nicht vom Motor selbst. Deren beiden Ölhaushalte, obwohl miteinander verbunden, müssen getrennt betrachtet werden. Ist also die Zuleitung des Öls zum Lader durch Ölverkokung teilweise oder ganz verstopft, betrifft das den Lader selbst und nicht den Motor. Der ist immer dann in Gefahr, wenn sich ganze Teile des Laders selbstständig machen.

Während also Ölverschmutzung bzw. Überalterung vom Zufluss her gefährlich ist, kann auch der ungehinderte Ölablauf behindert sein. Wo fließt das Öl hin, natürlich in den Ölsumpf. Hat der durch an den Kolben vorbeiströmende Kompression zu hohen Druck, fließt das Öl langsamer, vielleicht zu langsam. Aber auch falsche Montage von Dichtungen bzw. übermäßiger Gebrauch von Dichtungsmasse kann den Rücklauf verengen. 09/14








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