Team Teaching
Das ist sehr schön, dass sich die Studenten/innen zusammensetzen und auch selbst ihre Seminare leiten. Zweckmäßig bestimmt auch, dass eine vernünftige Vorbereitung stattfindet, z.B. eine Pflichtlektüre
besteht.
Wie könnte da jemand etwas kritisieren wollen und dennoch sollte man es zumindest versuchen. Mein Studium ist schon seit Jahrzehnten vorbei und trotzdem möchte ich es auf keinen Fall missen. Warum
eigentlich, wenn doch Technik so schnelllebig ist?
Weil ein Studium eben doch etwas mehr ist als eine Sammlung von Fakten. Es gibt halt in der Ausbildung etwas Horizontales, also in die Breite gehendes, und Vertikales, sich nach oben ausdehnendes. Das eine
kann ohne das andere nicht existieren.
Wer immer nur sammelt und im schlimmsten Fall nur auswendig lernt, der studiert nicht. Man muss das Gelernte auch einordnen können. Vermutlich hat schon jedes normale Büro, was nicht nur papierlos ist, näher
im Zugriff befindliche Informationen und weitere.
Aber es geht noch weiter, weil ein Studium einem eigentlich eine Art Dateiensystem vermitteln soll. Speichert man etwas auf der Festplatte, muss man sich auch fragen, kommt das in dieses Verzeichnis oder ein bis
mehrere Verzeichnisse darunter. Wie entscheidend ist die Information eigentlich?
Ein Beispiel: Man glaubt gelernt zu haben, dass ein Dieselmotor mit Benzin nicht vernünftig laufen kann, zumindest nicht ohne eine Art zusätzlich montierter elektrischer Zündung. Es hat aber doch solch gelungenen
Versuch gegeben z.B. bei einem MAN-M-Motor. Diese Information sollte man eben nicht nur sammeln.
Die passt nicht ins bisherige Dateiensystem. Man gräbt tiefer und lernt, dass die Zündwilligkeit etwas mit der Zeit für das Verdampfen zu tun hat. D.h. schafft man es, dem Benzin z.B. durch viel Drall im Ansaugtakt
bewusst mehr Zeit zum Verdampfen zu geben, hat er keine besonders harte Verbrennung.
Bleibt nur die Frage, ob ein Team von relativ gleich Informierten an dieser Stelle merkt, dass man hier tiefergraben soll und dass es sich hier um etwas Grundsätzliches handelt, oder braucht es außer Tutoren/innen
noch Koordinatoren/innen, die auf diese Notwendigkeit hinweisen und wird das auch entsprechend wahrgenommen?
Gruppenarbeit lässt sich - entsprechend gute Vorbereitung vorausgesetzt - meist sehr gut an. Aber wer hat schon einmal eine wirklich gelungene Zusammenfassung der Ergebnisse gesehen, besonders wichtig bei
arbeitsteiligen Gruppen?
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