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Künstlicher (Auto-) Kauf



Wie gut, wenn man nicht so viel Geld hat. Stellen Sie sich doch nur eine(n) etwas betuchtere(n) Neuwagen-Käufer/in eines Oberklasse-Fahrzeugs vor. Er/Sie muss sich angesichts der Aufpreisliste sich doch mindestens einen halben Tag Zeit nehmen, um sich über die diversen Möglichkeiten zu unterrichten oder, besser gesagt, unterrichten zu lassen.

Haben Sie schon einmal spaßeshalber solche Listen durchstöbert? Nein, nicht wegen der einzelnen Aufpreise. Die würden potente Käufer vermutlich nicht stören. Nein, damit man nicht nachher an dem sündhaft teuren Stück etwas dringend vermisst und mit viel Aufwand nachrüsten lassen muss.

Jetzt können Sie natürlich einwenden, wer ohnehin genug Geld hat, der soll einfach alles mitbestellen. Geht auch wieder nicht, weil sich Zubehöre teilweise ausschließen oder auch diese sich so heftig addieren können, dass sich nachher der Wagenpreis vielleicht fast verdoppelt. Und so freigiebig sind reiche Leute nun auch wieder nicht. Manche sollen sogar ausgesprochen kniepig sein. Warum, fragt der Volksmund. Na, wie denken Sie denn, wie die so reich geworden sind?

Scherz beiseite, an dem Studium der Aufpreisliste führt also kein Weg vorbei. Und alleine ist das auch schwierig. Hoffentlich gibt es in den Hochpreis-Autohäusern genügend versierte Verkäufer/innen. Die müssen dann z.B. den Umgebungsassistenten erklären. Besser noch, sie führen bestimmte Dinge vor, wie beispielsweise die virtuelle Kamera, die beim Rangieren die komplette Umgebung von oben filmt.

Ob da ein halber Tag ausreicht? Besser nicht ausdehnen, sondern eher noch einmal wiederkommen. Es lohnt sich, denn jetzt holt man das besondere Angebot hervor, die Individualisierung. Wer es zu Gesicht bekommt, kann sich glücklich schätzen, denn Leuten, die es gerade mal finanziell bis zum Einstiegsmodell schaffen, offeriert man solche Möglichkeiten nicht.

Sollten Sie an dieser Stelle Verkäufer-Verlockungen erliegen, wird es nicht nur ein wenig teurer, Sie werden auch gestresst durch exponentiell ansteigende Lieferzeiten. Da macht es endgültig Sinn, auf das feine Nachtblau in der Garderobe der Gattin zu verzichten. Wenn Sie dann den üblichen Rabatt und vielleicht noch etwas mehr erhalten und sich für ein ausgefeiltes Event bei der Abholung des Wagens entschieden haben, schlägt die Stunde des/der Verkäufers/in.

Vermutlich haben Sie sich noch nie Gedanken gemacht, welche Verantwortung hier offenbar wird. Stellen Sie sich vor, beim Anklicken der verschiedenen Module passiert ein Fehler. Jetzt ist es fast egal, ob man sich die komplette Liste nachher noch einmal unterschreiben lässt. Falls es sich um ein Ehepaar handelt, wird er oder sie oder werden beide verärgert sein, wenn anders als besprochen geliefert wird.

Das nützt Ihnen überhaupt nichts, dass man vor der Unterschrift das Ganze zwar noch einmal erläutert und der/die Kunde/in in Gedanken schon beim nächsten Termin war. Verärgerte Kunden ziehen bisweilen für Autohäuser unangenehme Konsequenzen. Oft hilft da auch kein Nachlass. Auto zurücknehmen hat den Nachteil, dass man für eine dermaßen individualisierte Kiste Käufer nur mit extremen Nachlässen findet.

Die Industrie freilich hält schon Lösungen bereit. Man spricht von der sogenannten 4. Industriellen Revolution, nach der Dampfmaschine, der Fließfertigung und der Einführung von Robotern. Wenn man Produktionsspezialisten Glauben schenkt, wird der Kunde demnächst zu Hause am Rechner noch viel mehr als nur ein Auto per Mausklick zusammenstellen. Er formt und färbt sozusagen das gewünschte Teil und das geht dann automatisch in Fertigung.







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