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Fahren - Beifahrer/in



Zugegeben, das Thema ist von der neusten Ausgabe der Zeit inspiriert. Aber schon dieses Eingeständnis sorgt dafür, dass eine teilweise Übernahme von Text unmöglich ist. Schließlich suchen sich nur die allerdümmsten Kälber ihre Schlächter selbst aus. Nein, wir hatten es schon immer bearbeiten wollen und hier einen Anlass gefunden.

Auch wollen wir das Thema rigoroser anpacken, nicht so soziologisch alle möglichen Gesprächspartner zitieren. Sollten Sie also bisweilen oder des Öfteren auf dem Beifahrersitz Platz nehmen und daraus irgendwelche Rechte herleiten wollen, dann lesen Sie hier bitte nicht weiter. Sie verderben sich nur die Laune.

Das erste gewichtige Statement lautet nämlich: Der/die Fahrer/in hat immer Recht, solange er/sie auf dem Fahrersitz aktiv ist. Alle Mimik, Gestik oder auch Zischlaute sind zu unterlassen. Kommentare ohnehin. Der begnadetste lautet 'Pass' auf!', besonders hilfreich in einer ohnehin kniffligen Fahrsituation. Er ist durch 'Pass' doch auf!' noch steigerungsfähig.

Hat man dann als Beifahrer/in diese Benimmregeln schon durchbrochen, gibt es noch den Spruch: 'Reg' Dich bitte nicht so auf!', der das Fass endgültig zum Überlaufen bringt. Womöglich auch nötig tätlich werden, natürlich nicht gegen den/die Fahrer/in, aber gegen das Auto. Es ist eine einzige Situation denkbar, in der man als Beifahrer/in ins Lenkrad greifen darf, wenn die Gesundheit von Menschen unmittelbar bedroht ist und Sie einigermaßen sicher sind, der/die Fahrer/in reagiert nicht.

Am besten verhalten Sie sich so neutral wie irgend möglich. Unterlassen Sie möglichst auch Lob, was z.B. jüngere Fahrer/innen zu mutigerem Handeln veranlassen könnte und ältere unnötig enttäuscht, wenn es einmal nicht erfolgt. Auch Lob kann als dirigistisch ausgelegt werden. Und versuchen Sie ja nicht, durch u.U. sogar vorgetäuschten Schlaf Urvertrauen zu zeigen bzw. heucheln.

Bedenken Sie, niemand hat Sie unter Waffengewalt auf den Beifahrersitz gezwungen. Sie haben sich sozusagen freiwillig diesen mehr oder weniger guten Fahrkünsten ausgeliefert. Im äußersten Fall, aber nur bei einen/einer Ihnen bisher völlig unbekannten Fahrer/in würden wir Ihnen zubilligen, aussteigen zu dürfen.

Besonders knifflig ist wohl die teilweise vom Gesetzgeber erzwungene Begleitung von Fahranfängern/innen. Hier ist besondere Vorsicht angesagt. Sogar auf Fragen des/der Probanten/in sollte man Emotionen ganz weit zurückstellen. Es gibt nämlich Leute, die Fragen dazu nutzen, zu sagen, was sie schon immer loswerden wollten. Hier ist mit Sicherheit nicht Zeit und Ort dazu.

Ja wann denn, werden Sie fragen. Kurz vor Antritt der Fahrt doch auch nicht. Nein, natürlich nicht. Aber es gibt mit Sicherheit Momente, in denen man möglichst ohne Dritte vorsichtige Ratschläge loswerden kann. Mein Vater, obwohl mit vielfältiger Fahrpraxis gesegnet, hat mir im Prinzip nur einen einzigen Rat gegeben, nämlich eckige Kurven (gibt es so etwas?) leicht von außen anzufahren. Ich habe nicht nur diesen Rat behalten, sondern auch exakt der Ort, an dem er mir gegeben wurde.








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