Nachrüstung Partikelfilter
Aufgabe
Eigentlich dürfte es keine Nachrüstsysteme mit geschlossenen Partikelfiltern geben. Denn diese Systeme haben keinen Regenerations-Regelkreis. Und doch gibt es einzelne Hersteller, die bei ständig
wiederkehrenden Fahrzyklen solche Systeme vorsehen. Typisch ist z.B. ein Müllfahrzeug, das beim Einsammeln den Motor relativ wenig, bei der Fahrt zum Entsorger allerdings stärker belastet. Für diese Fälle ist
offensichtlich das Risiko kalkulierbar.
Funktion
Der im Bild gezeigte Partikelfilter an einem Doppelgelenkbus ist relativ leicht austauschbar. Es handelt es sich um ein geschlossenes System
ohne direkte Anbindung an die Motor-Elektronik. Offensichtlich sind die gegenüber den Lkw-Motoren etwas schwächer ausgelegten Busmotoren auch und gerade im Stadtverkehr geeignet, genügend Wärme für den
Abgasstrang zu liefern. Da Busse ein deutlich höheres Verhältnis von Leer- zu Gesamtgewicht haben, ist von dem schwächeren Motor offensichtlich immer genügend Schub nötig. Hinzu kommt ein Oxidationskat im
vorderen Teil des Gehäuses, der die Abgastemperatur nochmals anhebt.
Klar ist allerdings auch, mit solchen - zurzeit (2005) auch in Neufahrzeugen ausgelieferten - Systemen ist nur eine Euro-3-Norm zu erreichen. Offensichtlich leben die Busse noch immer von den Abfallprodukten der
Nutzfahrzeugtechnik. Auch ist deren Fertigung viel individueller, was grundsätzliche Lösungen schwieriger macht. Immerhin ist hier heute schon für ca. 25% des durchschnittlichen Bestandes eine wirksame Nachrüstung
möglich.
Warum ist nun der Partikelfilter so leicht austauschbar montiert? Nicht so sehr wegen der Rußbildung, sondern eher wegen der Ablagerungen des Motoröls. Denn die können auch durch Freibrennen (Regenerieren) nicht
mehr entfernt werden. Überhaupt sind mit der gesamten Problematik der Rußfilterung die Additive von Motorölen immer wichtiger geworden. Durch besondere Auswahl aschearmer Öle können die Intervalle des
Partikelfilter-Austauschs verdoppelt werden.
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