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2017 Geht's noch?



Das ist doch eigentlich verkehrte Welt, wenn Auto-Journalisten auf Nissans Kosten nach London transportiert werden, um da 12 vorher festgelegte Kilometer als Beifahrer/innen in einem autonom fahrenden Elektroauto zu sitzen. Klar dass dann der Kommentar sehr vorsichtig ausfällt, wenn der Cheftechniker in einer Runde zwei Mal eingreifen muss.

Und London ist ja noch harmlos. Sehr häufig ist es auch der Westen der USA oder Südafrika, natürlich zu Zweit die komplette Reise bezahlt wird. Und dann im gleichen Atemzug der dringende, aber scheinheilige Appell an die Hersteller, doch bitteschön kostengünstigere Alternativen zu den immer teurer werdenden Normalmodellen zu entwickeln.

Porsche ist jetzt nur das herausragende Beispiel, wenn die jedem/r Mitarbeiter/in über 9.000 Euro für das vorige Jahr zuzahlen. Gleichzeitig gibt es den neuen GT3 nur noch mit Doppelkupplungsgetriebe PDK. Aber der entsprechende Artikel tröstet, man kann den GT3 auch mit Schaltgetriebe bestellen, sogar ohne Aufpreis. Nun wäre das im Fall der Fa. Porsche nicht wirklich tragisch, wenn man deren Klientel bedenkt. Aber um den Journalismus muss man sich Sorgen machen. Man wird das Gefühl von Hof-Berichterstattung einfach nicht mehr los.

Mittlerweile gibt es auch eine aufgesetzt kritische Haltung als Fassade. Da Auto-Journalisten so stark eingebunden sind, erfahren sie meist mehr über die Zukunft einer bestimmten Marke als die Öffentlichkeit. Ist da dann eine Abkehr vom Design geplant, kann man sich natürlich jetzt schon hinstellen und das derzeitige Design als etwas antiquiert finden. Kommen dann die neuen Modelle, bestätigt das natürlich die Kritik nachdrücklich.

Schlimm, dass Recherche zu sehr an der meist von Herstellern bestimmten Oberfläche stattfindet. Dabei wäre im Falle der Diesel-Diskussion dringender Handlungsbedarf geboten. Oder haben Sie schon irgendwo gelesen, dass es zwischen Feinstaubminderung und Euro 6 im Prinzip Null Zusammenhang gibt, der vielmehr am Vorhandensein z.B. eines Partikelfilters festgemacht werden müsste?

Oder wie sich die Werte des Dieselmotors zu denen des direkteinspritzenden Benziners verhalten, der noch ohne Partikelfilter verkauft wird und auf den jetzt manche(r) ausweicht? Oder wie viel die deutlich schwächer kontrollierten Holzheizungen und die übrigen Sektoren zum Feinstaub beitragen? Überhaupt, ist denn der wesentliche Unterschied zwischen Feinstaub und NOX geklärt? Was ist, wenn Fahrzeuge bis einschließlich Euro 5 in der Stadt verboten werden und die Belastung mit Feinstaub kaum merklich sinkt?

Kritischer Bericht über Auto-Journalismus







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